Intendant Tobias Wolff und sein Team stellten am Freitag, dem 8. März, bei der Jahrespressekonferenz der Oper Leipzig mit den Premieren der Saison 2024/2025 auch die wichtigsten personellen Neuigkeiten vor: Rémy Fichet, der neue Direktor des Leipziger Balletts, präsentierte sein erstes Programm mit internationalen Choreographiegästen und ideenreichen Formaten der nächsten Tanzgeneration.

Der neue Musikdirektor der Musikalischen Komödie Michael Nündel startet mit der Uraufführung „Hello! Again?“, einem Jukebox-Musical mit Songs von Howard Carpendale.

Im Opernhaus werden erstmals Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons und Thomaskantor Andreas Reize die musikalische Leitung einer Produktion übernehmen.

Die insgesamt 14 großen Premieren auf den Bühnen der beiden Spielstätten drehen sich um – „legendäre, verbotene, selige“ – Liebe und andere Herzensangelegenheiten.

„Das ist Musiktheater der Gefühle und Leidenschaft, mit Geschichten, die direkt ins Herz gehen! Musikalisch reicht die Spannbreite vom samtigen Schlager über schmissige Operette bis hin zu symphonisch besetzten Opern und Balletten. Dank unserer fantastischen Ensembles und hochkarätigen Gäste wie z. B. Kristine Opolais kann ich unserem Publikum erneut eine Spielzeit auf höchstem Niveau versprechen, sowohl in Bezug auf die Qualität als auch auf den Unterhaltungswert“, sagt Opernintendant Tobias Wolff.

Oper Leipzig startet mit neu zu entdeckendem Familienstück aus der Bach-Dynastie

„Amadis, der Ritter“ von Johann Christian Bach ist am 21. September die erste der vier Opernpremieren der kommenden Saison 24/25. Thomaskantor Andreas Reize übernimmt die musikalische Leitung dieser alle Generationen ansprechenden Zauberoper, die Regie führt Antje Thoms.

Anlässlich der folgenden Opernpremiere von „Norma“ am 1. Dezember wird sich in Leipzig das bekannte Kritikerquartett über das Belcanto-Meisterwerk Vincenzo Bellinis austauschen. Daniele Squeo dirigiert „Norma“, die Regie übernimmt Anthony Pilavachi. Das Bühnenbild von Markus Meyer ist aus Gründen der Nachhaltigkeit das bewusste Comeback eines aufwändigen Unikats der Theaterwerkstätten, das für eine leider der Corona-Zeit zum Opfer gefallene Inszenierung von „Les Barbares“ angefertigt worden war.

Am 15. März 2025 erklingt erstmalig in Leipzig Gioachino Rossinis „Die Reise nach Reims“. Matthias Foremny, der erste Gastdirigent der Oper Leipzig, übernimmt die musikalische Leitung und Daisy Evans die Regie dieses Dramma giocoso.

Die Krönung seines Lebenswerkes nannte Peter I. Tschaikowski seine Oper „Pique Dame“, die in der Originalsprache Russisch am 10. Mai 2025 auf der Leipziger Opernbühne Premiere haben wird – unter der musikalischen Leitung von Anna Skryleva und in der Regie von Lorenzo Fioroni.

Unter den 16 Wiederaufnahmen der Saison 24/25, die die Bandbreite und Leistungsfähigkeit der Oper Leipzig spiegeln, ist auch ein Tribut an den Komponisten Dmitri Schostakowitsch, dessen 50. Todestags das Schostakowitsch-Festival der Musikstadt Leipzig 2025 gedenken wird. In diesem Rahmen ist der Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons am 25. und 29. Mai 2025 mit der Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ zu erleben – sein Debut im Orchestergraben der Oper Leipzig!

Auch der für 2025/26 designierte Generalmusikdirektor Ivan Repušić übernimmt bereits eine Wiederaufnahme: Ab 18. Januar 2025 kehrt Monique Wagemakers ergreifende Inszenierung von Verdis Oper „Otello“ zurück auf die Bühne des Opernhauses.

Das Leipziger Ballett präsentiert neue choreographische Handschriften

Der neue Ballettdirektor Rémy Fichet hat für seine erste Spielzeit ein emotionalisierendes Programm entwickelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf neuen Handlungsballetten und der kreativen Weiterentwicklung der klassischen Technik. Am 26. Oktober eröffnet das US-amerikanische Choreographietalent Lauren Lovette mit einem neuen Blick auf das berühmte Liebesdrama „Romeo und Julia“.

Ein zweiteiliger Ballettabend von Sofia Nappi und Louis Stiens feiert am 1. Februar 2025 Premiere: „Humans“, zu Musik von Clara Schumann, Henry Purcell, Franz Schubert, Werner Egk u.a.

Die dritte Premiere findet am 12. April 2025 statt: Martin Chaix, dessen vorherige Solokarriere ihn 2006 auch für drei Jahre nach Leipzig führte, choreographiert eines der ältesten japanischen Märchen, „Die Mondprinzessin“, zu Klängen von Henryk Mikołaj Gorecki, Koyama Kiyoshige, Sōmei Satoh und Arvo Pärt.

In Kooperation mit dem Bachfest Leipzig wird die „Black Box“ zu einer choreographischen Fallstudie verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen, für die sich erstmals am 20. Juni 2025 Marcelino Libao, Daniel Róces Gómez und Vincenzo Timpa aus dem Leipziger Ballett mit der Musik Johann Sebastian Bachs auseinandersetzen.

Zwei Choreographien bringt die Spielzeit 24/25 als besondere Hommage an den legendären Choreographen Uwe Scholz anlässlich seines 20. Todestages zurück.

Uwe Scholz prägte von 1991 bis zu seinem frühen Tod 2004 maßgeblich die Identität und Programmatik des Leipziger Balletts. „Scholz-Symphonien“, Premiere am 6. Dezember, umfasst seine symphonischen Ballette „Siebente Symphonie“, Musik von Ludwig van Beethoven, und „Zweite Symphonie“, Musik von Robert Schumann. Das Gewandhausorchester, das zu allen Vorstellungen der Oper Leipzig spielt, begleitet auch live die Vorstellungen des Leipziger Balletts.

Am 31. August findet zum Auftakt der Ballettsaison ein öffentliches Training und ein anschließender Talk mit Rémy Fichet statt.

Die Musikalische Komödie glänzt mit Uraufführung, Klassikern und Geheimtipp

Die Spezialspielstätte für Operette und Musical der Oper Leipzig präsentiert zu Saisonbeginn am 28. und 29. September eine Gala mit ausgewählten Höhepunkten der Spielzeit. Der neue Musikdirektor der Musikalischen Komödie Michael Nündel freut sich bereits auf seine erste Zusammenarbeit mit Thomas Hermanns, dessen neues Musical „Hello! Again?“ mit den Songs von Howard Carpendale am 2. Novemer Premiere feiert. Thomas Hermanns, bekannt vom „Quatsch Comedy Club“ und seiner erfolgreichen Hape-Kerkeling-Produktion „Kein Pardon“ ist Autor und – zusammen mit Olivia Maria Schaaf – auch Regisseur dieses Abends.

Am 29. März 2025 kommt die spektakuläre Lebensgeschichte der María Eva Duarte de Perón auf die Bühne der Musikalischen Komödie: „Evita“, das Erfolgsmusical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice, wird inszeniert von Cusch Jung. Die musikalische Leitung übernimmt Christoph-Johannes Eichhorn.

Am 24. Mai 2025 folgt eine Operettenpremiere des Komponisten Jacques Offenbach: „Orpheus in der Unterwelt“ ist eine schwungvolle Parodie auf den Mythos von Orpheus und Eurydike, gegen Doppelmoral und Spielverderber. Am Pult steht Michael Nündel, Maria Viktoria Linke inszeniert und Mirko Mahr choreographiert den Höllen-CanCan.

Unter den 11 Wiederaufnahmen ist außer den Repertoireschätzen der Musikalischen Komödie wie „Anatevka“ und „Die Fledermaus“ auch die beliebte Winterrevue „Mit Verspätung ins Glück“ rechtzeitig vor Weihnachten am 16. November zurück.

2025 findet das 200. Geburtsjubiläum des 1825 bei Wien geborenen Walzerkönigs Johann Strauß statt. Den Auftakt dafür schlägt die Musikalische Komödie direkt zum Jahresbeginn im Rahmen ihrer Neujahrskonzerte als Abschluss des Operettenworkshops.

Eine außergewöhnliche Inszenierung findet am 25. Oktober im Venussaal der Musikalischen Komödie statt: „Ein wenig Farbe“! von Rory Six ist ein queeres Kammermusical, das einfühlsam und humorvoll die Selbstfindungsreise einer Trans*Person ergründet – empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren.

360° Vermittlung ist ein Prinzip und umfasst auch Junge Oper und inklusive Angebote

Audiodeskriptionen, laute Vorstellungen, Mitsingkonzerte und barrierefreie Zugänge sind genauso selbstverständlicher Teil von 360° Oper Leipzig wie Dialogformate, Hausführungen, mobile Produktionen und weitere umfassende Vermittlungsformate für jedes Alter. Der neue Ballettdirektor Rémy Fichet ist persönlich im „Training plus“ zu erleben, einem klassischen Balletttraining für interessierte Tänzerinnen und Tänzer ab 14 Jahren.

Lampenfieber und Begeisterung herrschen in den Spielclubs wie auch im Kinder- und Jugendchor, wenn sie ihre neuesten Produktionen aufführen wie z.B. am 9. April 2025 das Märchen „Jakob und der König vom Siebenmalsiebenland“.

In der Musikalischen Komödie können sich ab 28. November Vorschulkinder in einer Krimi-Märchen-Variante auf die Suche machen nach „Peter und der Wolf“.

Der erste Vorstellungstag der Saison 2024/25 ist wegen der frühen Sommerferien dieses Jahr bereits der 28. August, und in liebevoller Absicht eröffnen an diesem Termin zwei Babykonzerte die Spielzeit. Eltern, Schwangere, Großeltern, Paten und Babysitter können mit Babys und Kleinkindern klassische Musik genießen – mit Krabbel- und Kuschelfreiheit auf Kissen, Decken und Sitzsäcken. Das ist eines der meistgefragten Formate der Jungen Oper.

Tickets 24/25 im Abo ab sofort, im freien Verkauf ab Juni

Am Samstag, dem 1. Juni, startet der Vorverkauf für die neue Spielzeit der Oper Leipzig. Es gibt zwei Ausnahmen: Ab sofort können Abonnentinnen und Abonnenten der Oper Leipzig sowohl ihre neuen Abos – Premiere, Kombi, Wochentag, Card – als auch sonstige Tickets erwerben. Und wegen des hohen Interesses ist schon seit Jahresbeginn eine Vorstellungsserie des Musicals „Hello! Again?“ zum allgemeinen Verkauf freigeschaltet.

Mit der neuen Saison wird sich der Saalplan des Opernhauses verändern. Denn um die gemäß Stadtratsbeschluss gestiegenen Preise teilweise auszugleichen, werden parallel die günstigen Preiskategorien erweitert. Die regulären Ticketpreise im Opernhaus bewegen sich dann zwischen 12 und 119 Euro, in der Musikalischen Komödie von 10 bis 56 Euro, und können im Abo oder über die Operncard um bis zu 50% reduziert werden.

Weitere Informationen und Ticketkauf online unter oper-leipzig.de oder über den Besucherservice der Oper Leipzig Di – Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 12 bis 18 Uhr, sowohl an der Kasse im Opernhaus als auch telefonisch unter Tel. (0341) 12 61 261.

Das frisch erschienene Spielzeitmagazin 2024/25 steht auch online über oper-leipzig.de/publikationen zur Verfügung.

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