„50 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig – Brünn 2023“: Zum Abschluss des Jubiläumsjahres steht ein einzigartiges Theatererlebnis in der Schaubühne Lindenfels auf dem Plan. Dies sind zwei Inszenierungen des Divadlo Husa na provàzku. Jeweils an einem Abend sind die viel beachtete Bearbeitung des postmodernen Lexikonromans „Das chasarische Wörterbuch“ und mit „Die Herzzeit“ eine Annäherung an die komplexe Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan zu sehen.

Die Aufführungen stellen den Auftakt einer Partnerschaft zwischen der Schaubühne und dem Brünner Theater dar, die gegenseitige Gastspiele, Kooperationen und Koproduktionen umfassen soll. Das Gastspiel findet in Kooperation mit dem Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig statt.

Divadlo Husa na provàzku

Das Brünner Theater mit dem Namen „Gans an einer Schnur“ zählt nicht nur zu den renommiertesten Bühnen Tschechiens, sein Ruf reicht auch weit über die Grenzen des Landes hinaus. Als „Bühne für zeitgenössische Themen und unerwartete Formate“ hat es sich darauf spezialisiert, aktuelle, ursprünglich nicht-dramatische Texte und nicht-textuelle Konzepte zu inszenieren.

Die Geschichte des Hauses reicht bis in die späten 1960er Jahre zurück und ist verbunden mit zahlreichen berühmten Künstler/-innen wie Boleslav Polívka oder Václav Havel.

„Das chasarische Wörterbuch“: Die Adapation des gleichnamigen Kultromans des serbischen Schriftstellers Milorad Pavić in der Regie von Jan Mikulášek versetzt das Spiel aus Identitäten, einander widersprechendern Fakten und Bildern auf poetische und fantasievolle Weise in ein „Museum der Träume und menschlichen Torheiten“.

„Der Regie gelingt (…) eine zeitlose Inszenierung, die die Verschachtelung der Traumlogik auch in der Verschachtelung von Text und Inszenierung visuell bildgewaltig erfassbar macht“, schrieb „Theater der Zeit“.

„Die Herzzeit“: Eine Beziehung zwischen Erwartung und Verständnis, Trauma und Heilung, Liebe und Freundschaft – „Die Herzzeit“ thematisiert die komplexe Verbindung zwischen den Dichtern Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Geprägt von der Zeit des NS-Regimes finden sich die beiden im Wien der Nachkriegszeit.

Nach drei Monaten zieht Celan nach Paris. Das Band zwischen ihnen: die Liebe zur Sprache. Briefe und Verse malen ein bewegendes Bild von Hoffnung und Verzweiflung, ihrer Zerrissenheit zwischen Luftschloss und Realität.

„Das chasarische Wörterbuch“ kann man am Samstag, dem 9. Dezember, um 20 Uhr im Ballsaal der Schaubühne erleben.
„Herzzeit“ steht am Sonntag, dem 10. Dezember, um 18 Uhr im Grünen Salon der Schaubühne auf dem Programm.
Die Vorstellungen sind in tschechischer Sprache mit deutscher Übertitelung.

Tickets in der Schaubühne, online über www.schaubuehne.com und an allen Reservix-VVK-Stellen: 15/9 (erm.) Euro je Aufführung

Ein Gastspiel in Kooperation mit dem Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig. Gefördert vom tschechischen Kulturministerium und der Stadt Brünn. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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