Am Freitag, dem 2. Juni, findet mit der „Hamletmaschine“ von Heiner Müller die erste Premiere des
Freien Ensemble Jedermensch e. V. in der Spielzeit 2023 statt. Die Regisseurin Jula Marie Kühl, welche in diesem Jahr ihr Dramaturgie-Studium in Leipzig abschließen wird, widmet sich gemeinsam mit Dramaturgin Lea Schneider in einem 16-köpfigen Team dem Stück.
Heiner Müllers Bearbeitung des Shakespeare-Klassikers hat sich mittlerweile selbst schon zum Theaterklassiker entwickelt. „Die Hamletmaschine“ dekonstruiert die Figur des Hamlet im Kontext verschiedener politischer Bewegungen und befragt so auch die gegenwärtige Rolle des Theaters
neu.
Irgendwo befreit sich Ophelia, irgendwo gibt es Revolution, irgendwo zweifelt Hamlet, irgendwo findet Theater statt, irgendwo radikalisiert sich jemand, irgendwo ist Krieg.
Oder? Das künstlerische Team beschäftigt sich mit der Wut und Verzweiflung nicht nur im Stücktext, sondern auch in der Welt. Die Frage ist: Kann man Neues schaffen, ohne Altes einzureißen? Dabei liegt die Radikalität nicht in möglichen Antworten, sondern bereits in der Frage.
Die Komplexität des bruchstückartigen Textes findet in der Inszenierung des Ensembles Jedermensch seine Umsetzung mit der Nutzung verschiedener Mittel. Gemeinsam mit dem musikalischen Leiter und Sounddesigner Elmar Kühn lässt die Regisseurin zusätzlich zur Bühne einen nicht-physischen Raum entstehen, in dem Worte, die bei der „Hamletmaschine“ von großer Bedeutung sind, konserviert werden. Zusätzlich dazu gibt es Video-Projektionen (Ronja Pape), die spielerisch die Grenzen zwischen Nähe und Distanz im Theater sprengen.
Mit: Ben Grünewald, Emma Sophie Jahns, Laura Kersten, Ursula Kohl,
Clara Martens, Frithjof Rave
Inszenierung: Jula Marie Kühl
Musikalische Leitung/Sounddesign: Elmar Kühn
Bühne: Marlene Gerken
Kostüm: Hanna Rohland
Maske: Emily Rosin
Video: Ronja Pape
Dramaturgie: Lea Schneider
Regieassistenz: Marta Loi, Selma Mählmann
Sprechtraining: Rosa Faupel
Premiere für „Die Hamletmaschine“ von Heiner Müller ist am Freitag, dem 2. Juni, um 20 Uhr im Neuen Schauspiel Leipzig.
Weitere Vorstellungen gibt es dort am Samstag, 3. Juni, und am Freitag, 9. Juni, jeweils 20 Uhr.
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