Es gibt unzählige Websites und Tools, mit denen die, der, das Individuum ihren und seinen privaten CO₂-Fußabdruck berechnen kann. Oftmals setzt sich dieser zusammen aus einer Vielzahl von individuellen Aktivitäten, Konsumentscheidungen, Lebensentwürfen und und und. Einen solchen Rechner entwickeln nun die Städte Leipzig und Dresden gemeinsam speziell für kulturelle Einrichtungen. Indem die CO₂-Bilanz städtischer Kulturbetriebe genauestens aufgestellt wird, sollen Lösungsansätze und Maßnahmen zur Minimierung des Verbrauchs entwickelt werden.
Warum ein spezieller Rechner nur für die Kultur?
Der Transport von Gemälden und Ausstellungsstücken, Stoffe und Materialien, die zur Kostümanfertigung eingekauft werden, der (internationale) Tournee- und Gastspielbetrieb, die Anreise von Publikum und Gastkünstler/-innen oder Dritt-Leistungen wie Cateringfirmen – es gibt zahlreiche Faktoren, die für eine Bilanz im Bereich kultureller Veranstaltungen einberechnet werden müssen.
„Der Kulturbereich benötigt dringend einen geeigneten CO₂-Rechner“, betonte Leipzigs Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke (Die Linke), als sie das Projekt Anfang Februar gemeinsam mit Dr. David Klein, dem Leiter des Amtes für Kultur- und Denkmalschutz Dresden, vorstellte. Zwar würden sich die Kultureinrichtungen „inhaltlich wie strukturell sehr stark für Klima und Umwelt“ engagieren, diese Bemühungen würden jedoch ausgebremst, weil derzeit kein geeignetes Werkzeug zur Verfügung stehe, „um den Status quo eigenständig zu ermitteln und wirksam handeln zu können“, so Jennicke.
„Der Emissionsrechner ist ein weiterer wichtiger Baustein in unserer kommunalen Strategie zur Implementierung nachhaltiger Entwicklung im Kulturbereich“, bekräftigte Klein. In Dresden haben sich bereits 37 Kulturbetriebe mit einer Charta für Nachhaltigkeit zu umfangreichen Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes verpflichtet. In Leipzig wird derzeit die Gründung eines Klimaschutznetzwerks Kultur vorangetrieben.
Seit 2021 führt das Kulturdezernat außerdem den Begleitprozess „Klimaneutralität von Kultureinrichtungen und (Kultur-)Veranstaltungen“ durch, der die städtischen Kultureinrichtungen mit Hilfe von Fachleuten befähigt, eigenständige CO₂-Bilanzen zu erstellen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten.
Das bestehende E-Tool wird in den kommenden Monaten an die spezifischen Anforderungen der Kulturbetriebe angepasst. Noch im Frühjahr dieses Jahres soll eine kostenfreie Beta-Version zur Verfügung gestellt werden.
„Klimaschutz gehört zum guten Ton: Leipzig und Dresden entwickeln einen CO₂-Rechner für Kulturbetriebe“ erschien erstmals am 24. Februar 2023 in der aktuellen Printausgabe der Leipziger Zeitung (LZ). Unsere Nummer 110 der LZ finden Sie neben Großmärkten und Presseshops sowie bei diesen Szenehändlern.
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