„Es gibt ein Unten, unter allem, für das die Worte fehlen. Dann kommt das Knurren“, sagt Kassandra in „Hekabe“. Troja, die einst leuchtende und mächtige Stadt, liegt in Trümmern. Eine List der Griechen brachte nach zehn Jahren erbittertem Krieg ihren Untergang. Die wenigen überlebenden Frauen werden als Beutestücke verlost – unter Männern, unter Griechen, unter den Siegern der Schlacht. Hekabe, die gefallene Königin Trojas, hat alles verloren – ihre Kinder, ihren Mann, ihre Heimat – doch ein Ende des Leids, der Grausamkeit und der Demütigung ist nicht in Sicht …

In dichter Atmosphäre, zwischen gleißendem Licht und dunklen Schatten, verweben vier Schauspielende und eine Musikerin das Klagelied der Troerinnen mit den letzten Atemzügen ihrer Stadt. In der flirrenden Hitze des Untergangs und der andauernden Ausweglosigkeit des Krieges offenbart sich die Aktualität der Tragödie von Euripides: der Tod als ewige Urangst des Menschen. Was muss passieren, dass diese Urangst sich verkehrt und zu einer Angst vor dem Leben wird?

„Die Troerinnen/Hekabe“ ist das feine Tönen eines Klageliedes, der herbe Geschmack von Furcht und das leise Flimmern des Aufbegehrens, wenn Worte zu bloßem Geräusch werden, beschreiben die Cammerspiele das, was Besucher/-innen in der neuen Inszenierung zu sehen bekommen werden.

Schauspiel: Jennifer Demmel, Karoline Günst, Clarissa Schneider, Thomas Zerck
Musik: Monika Krajka
Regie: Anna-Karoline Schiela
Assistenz: Maj Lillith Hemmesmann

Premiere für „Die Troerinnen/Hekabe“ nach Euripides ist am Freitag, 8. Oktober, um 20 Uhr in den Cammerspielen Leipzig (Kochstraße 132, 04277 Leipzig).

Weitere Termine sind am Samstag, 9. Oktober, um 20 Uhr, und am Sonntag, 10. Oktober, um 18 Uhr.

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