Eigentlich ist Leipzig die Geburts- und Heimatstadt des Open Air Theaters Titanick. Aber die experimentierfreudige Truppe ist so gefragt, dass sie seit einigen Jahren gar nicht in Leipzig zu erleben war. Nach langer Pause ist Titanick im Juli wieder in Leipzig zu erleben. Am 24. Juli zeigt die Theatergruppe auf der Alten Messe ihren Klassiker „Titanic“ über den Untergang des Luxusliners.

Und am 30. und 31. Juli im Hof des Kunstkraftwerkes ist dann ihr neues Stück „Upside Down“ zu erleben.

Das Open Air Theaterspektakel „Titanic“

Die Inszenierung „Titanic“ erzählt über einen bedeutenden Mythos des 20. Jahrhunderts: die Geschichte vom Fortschritts- und Technikglauben einerseits und einer dekadenten Gesellschaft andererseits. Noch heute ist der Luxusliner „Titanic“ ein Symbol für Herausforderung und Grenzen des Fortschritts, von Theater Titanick transformiert in ein apokalyptisches Theaterinferno.

Die Inszenierung „Titanic“ war das erste Stück und zugleich der erste große Erfolg von Theater Titanick. Es wurde zum Namensgeber für die Gruppe, die sich 1990 als Kooperationsprojekt von Künstlern aus Leipzig und Münster gründete. Das Stück steht für die spezielle Theaterform und den ungewöhnlichen Stil, den die Truppe verkörpert: spektakuläres Open Air Theater.

2020 sollte das 30. Jubiläum gefeiert werden, das musste aber – durch Corona bedingt – ausfallen. Daher feiert die Theatergruppe mit der Aufführung ihres Klassikers das Jahr 30+1 ihres Bestehens.

Theater Titanick: Titanic. Foto: Thilo_Beu
Theater Titanick: Titanic. Foto: Thilo_Beu

Zu erleben ist „Titanic“ am Samstag, 24. Juli, 21 Uhr auf der Alten Messe, Stadtbalkon (Treppenanlage zum Völkerschlachtdenkmal, auch bekannt als ehemaliger Hubschrauberlandeplatz)

„Upside Down“ – Ein Physical Theatre Project

„Upside Down“ ist eine 360 Grad-Performance unter der Regie von Marie Nandico und Cathrine Elsen, die Schauspiel mit Vertikaltanz und Videokunst verbindet. Mit „Upside Down“ greift Theater Titanick diesen Zeitgeist, das Gefühl der Schieflage, auf. Die Welt steht Kopf. Abschottung, Grenzen, Mauern spiegeln den Zeitgeist, Egoismus und Intoleranz sind auf dem Vormarsch.

Die Performance verknüpft Physical Theatre, Vertikaltanz, Kinetic Art und Videokunst. Die Bühne ist ebenso spannend wie faszinierend. Eine sieben Meter hohe, in alle Richtungen bewegliche Metallkugel wird zur Weltbühne. Die drei Performer/-innen sind Teil einer fiktiven Welt, die durch Eigensinn und Machtgehabe ins Wanken gerät – und letztendlich kippt. The world upside down.

Die Spieler/-innen verlieren den Boden unter den Füßen, sie taumeln, fallen und suchen nach Halt. Chaos, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht machen sich breit. Alles gerät aus dem Lot. Nur Fantasie, Kreativität und Toleranz füreinander helfen bei der Suche nach dem Gleichgewicht der Welt.

Die Produktion wurde gefördert von der Stadt Leipzig, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Stadt Münster Kulturamt und von dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Upside Down“ ist zu erleben am Freitag, 30. Juli, und Samstag, 31. Juli, jeweils 21 Uhr im Kunstkraftwerk (Saalfelder Straße 8b, 04179 Leipzig, im Hof)

Karten für alle Veranstaltungen gibt es bei TixforGigs.

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