Sie hat noch gefehlt: Dornröschen. Die schlafende Schöne im Schloss hinter der Dornenhecke. Auch zu ihr hat Peter Tschaikowski eine mitreißende Ballettmusik komponiert. Und als drittes der Tschaikowskischen Ballett-Märchen kommt jetzt auch „Dornröschen – Once Upon a Dream“ in einer Choreografie des Belgiers Jeroen Verbruggen auf die Bühne des Leipziger Opernhauses. Am Freitag, 29. November, ist Premiere.
Mit „Dornröschen“ komplettiert das Leipziger Ballett nach „Der Nussknacker“ (Jean-Philippe Dury) und „Schwanensee“ (Mario Schröder) seine märchenhafte Trilogie zur Musik von Peter Tschaikowski und hat nun alle drei großen Handlungsballette des russischen Komponisten in drei unterschiedlichen choreografischen Handschriften im Repertoire.
Und worum geht es nun in diesem ganz speziellen “Dornröschen”?
Es war einmal eine Prinzessin (getanzt von Madoka Ishikawa), die in einen hundertjährigen Schlaf verfiel, bis sie von einem Prinzen (Lou Thabart) wachgeküsst wurde. Das Märchen von „Dornröschen“ ist wohlbekannt und zählt zu den berühmtesten überhaupt. Peter Tschaikowski fand darin 1890 den geeigneten Stoff für eine Ballettmusik, die er selbst für seine beste hielt.
Obwohl in Deutschland die Version der Brüder Grimm berühmt wurde, hat das Märchen seinen Ursprung in Frankreich. Für seine choreografische Uraufführung lässt sich Jeroen Verbruggen von Charles Perraults Fassung aus dem späten 17. Jahrhundert „La Belle au bois dormant“ (Die schlafende Schöne im Wald) inspirieren. Gemeinsam mit seiner Bühnenbildnerin Chiara Stephenson und Charlie Le Mindu, der die Kostüme entwarf, gelingt es ihm, den fantastischen Zauber des Märchens in eine moderne und surreal anmutende Bildsprache zu übersetzen.
Eine zentrale Rolle spielt dabei der hundertjährige Schlaf: „Once Upon a Dream“. Die Choreografie taucht ein in Dornröschens Traumwelt, in der die Grenzen zwischen Fantasie und Realität mehr und mehr verschwimmen. Immer tiefer geht es hinab in die Psyche eines jungen Mädchens, das an der Schwelle zum Erwachsenwerden steht. Dabei entdeckt es die bedrohlichen, aber auch die schönen Seiten von Liebe und Sexualität und ficht den Konflikt mit der von Eifersucht und Missgunst getriebenen Mutter aus.
Verbruggen bricht in seiner Interpretation mit den Geschlechtsstereotypen des Märchens und erzählt ein zeitgemäßes Coming-of-Age-Drama. Zugunsten einer inhaltlichen Schärfung und zeitlichen Straffung wurden bei der Musik einige Striche vorgenommen. Am Pult des Gewandhausorchesters steht Felix Bender.
Premiere für „Dornröschen“ ist am Freitag, 29. November, um 19:30 Uhr im Opernhaus.
Weitere Aufführungen: 1., 4., 5., 15. und 19. Dezember 2019 / 24. Januar / 27. und 28. März / 11. April / 1. und 3. Mai 2020 (alle Vorstellungen mit Einführung 45 Min. vor Vorstellungsbeginn; Publikumsgespräche nach Abendvorstellungen, außer zur Premiere)
Karten (23–85 Euro) gibt es an der Kasse im Opernhaus, unter Tel. (0341) 12 61 261 (Mo–Sa 10:00–19:00 Uhr), per E-Mail: service@oper-leipzig.de oder im Internet unter www.oper-leipzig.de
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