Eine dörfliche Verlobung, eine nächtliche Billardpartie, 5.000 Taler als Preis für die schöne Braut, griechische Verse, Verkleidung, Verwechslung, Verzweiflung und Versöhnung - das alles sind die Ingredienzien der Spieloper "Der Wildschütz" von Albert Lortzing. 1842 in Leipzig mit großem Erfolg uraufgeführt, fiel sie in die produktivsten Schaffensjahre dieses Ausnahmetalents.

Schauspieler, Komponist, Librettist, Sänger, Dirigent, Regisseur – all das war er. All das musste er auch sein, denn quälende Not und Existenzsorgen prägten sein gesamtes Leben und das seiner Familie. Überarbeitet und hoch verschuldet starb er 1851 im Alter von nur 49 Jahren.

Die Oper folgt ihren Protagonisten bei deren teilweise grotesker Hatz nach dem Stück vom Kuchen, nach dem Stückchen Lebensglück, das es immer für die Anderen, nur nicht für mich zu geben scheint. Die Möglichkeitsritter von der traurigen Gestalt, die immer einen Konjunktiv parat zu haben scheinen: ja, wenn … dann könnte ich. Letztlich findet zwar jeder Deckel seinen Topf, aber kein einziger Konflikt ist wirklich gelöst. Und ob sie nun alle glücklich werden? Lortzing erweist sich mit diesem Werk einmal mehr als der große Ironiker und ist uns so oftmals näher als wir glauben.

Nach der “Fledermaus” und der “Zauberflöte in den beiden zurückliegenden Jahren widmet sich die Leipziger Hochschule für Musik und Theater mit ihrer jährlichen Opernproduktion nun diesem Werk. Das Hochschulorchester, der Opernchor und die studentischen Solisten musizieren unter der Leitung von Mathias Foremny, für Regie und Bühne ist Matthias Oldag verantwortlich und die Kostüme stammen abermals von der Leipziger Modedesignerin Silke Wagler.

Inszenierung: Matthias Oldag, Musikalische Leitung: Matthias Foremny/Helmut Kukuk/Studierende, Projekt der Fachrichtung Gesang/Musiktheater

Premiere am Samstag, 17. Mai, weitere Aufführungen in der Hochschule für Musik und Theater (Grassistraße 8, Großer Saal) vom 18. bis 22. Mai jeweils 19 Uhr.

Die Premiere am 17. Mai ist eine Benefizveranstaltung der Leipziger Stadtbau AG zu Gunsten der Stiftung der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Karten zu 25 Euro, ermäßigt 20 Euro und 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.

Alle anderen Vorstellungen: Karten zu 12 Euro, ermäßigt 9 Euro, HMT-Studierende 2,50 Euro unter Tel. (0341) 2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr) und an der Abendkasse.

www.hmt-leipzig.de

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