Ein männlicher Engel in High Heels mit Kronleuchter auf dem Kopf, Karaoke singende Tänzer, ein plötzlicher Flashmob im surrealen Raum - vom 26. bis 28. März 2014 geht es schrill und abgedreht, aber auch poetisch und doch absichtlich sinnbefreit im Leipziger Werk 2 zu. Täglich um 20 Uhr steht "Stop Making Sense" von Alessio Trevisani auf dem Programm.
Das neue Tanzstück des Leipziger Tanztheaters (LTT) verneint die Suche nach Bedeutung in einer zu stark verkopften Gesellschaft. Stattdessen regen Tänzer, Performer und Schauspieler in ironisch und skurril inszenierten Bildern die emotionale Wahrnehmung von zwischenmenschlichen Konstellationen an.
“Stop Making Sense” ist inspiriert von der Exzessbereitschaft der “Beat Generation”, dem musikalischen Zeitgeist der 80er Jahre und René Descartes Meditationen über die Grundlagen der Philosophie. “Viele philosophische, soziale und ökonomische Denkmodelle in unserer Gesellschaft pflegen ein Desinteresse für den Körper und die Natur. Dem gegenüber steht eine regelrechte Übermacht des Geistes”, erklärt Alessio Trevisani. Das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen “body and mind” erforscht der gebürtige Römer seit vielen Jahren. In “Stop Making Sense” versucht der Choreograf über den künstlerischen Ausdruck, die sinnliche Wahrnehmung der Zuschauer zu anzuregen.
Ebenso wie das Publikum in “Stop Making Sense” völlig frei ist, Assoziationen und Bedeutungen zu lesen, folgen auch die Darsteller auf der Bühne nicht immer einer festgelegten Choreografie. Im Training und in den Proben ermutigt Trevisani seine 20-köpfige LTT-Company, Gasttänzer und -schauspieler, Impulsen und Instinkten zu vertrauen.Bei den Aufführungen im Werk 2 gibt sich das Ensemble einer rein körperlichen, künstlerisch angeleiteten Intuition hin. Nach dem Motto “Don?t think, just do it” entwickeln sich einige Szenen des Tanzstückes bei jeder Aufführung von Neuem – und erschließen sich wie ein Puzzle erst im Nachhinein.
Premiere feiert “Stop Making Sense” am Mittwoch, 26. März, um 20 Uhr im Werk 2 (Kochstraße 132). Weitere Aufführungen am 27. und 28. März jeweils 20 Uhr.
Karten sind über die Oper Leipzig (Tel. 0341-1261 261), im Werk 2, über www.eventim.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
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