Zur Halbzeit der Spielzeit 2013/14 kann das Theater der Jungen Welt einmal mehr mit einer hohen Auslastung und hervorragenden Besucherzahlen aufwarten. Von August bis Ende Januar kamen 31.386 Besucher in die Vorstellungen des TdJW, was einer durchschnittlichen Auslastung von 93,4 Prozent (im Vergleichszeitraum des Vorjahres 93,1 Prozent) entspricht.
Im gesamten Kalenderjahr 2013 sahen bei einer durchschnittlichen Auslastung von 92,1 Prozent 52.632 Besucher 707 Vorstellungen. Nicht mitgezählt sind hierbei die Nutzer theaterpädagogischer Angebote, der Aufführungen und Clubs der Theaterpädagogik sowie die Besucher von Sonderveranstaltungen wie dem LKJ-Jugendkunstpreis und von Einmietungen wie der euro-scene Leipzig. Die Gesamtteilnehmeranzahl aller Veranstaltungen im TdJW betrug im abgelaufenen Jahr 66.102.
Das TdJW-Ensemble spielte von Saisonbeginn bis einschließlich Januar 382 Vorstellungen und damit deutlich mehr als in den Vorjahren. Das bedeutet, dass sich die Auslastung trotz erhöhtem Platz- und Vorstellungsangebot noch einmal verbessert hat. TdJW-Intendant Jürgen Zielinski: “Wir sind ein Stadttheater, und wir sind auch ein Bürgerhaus. Doch mit Zahlen wie diesen kommen wir langsam an die Grenzen der technischen und personellen Belastbarkeit.”
Das Fazit von Intendant Jürgen Zielinski nach der ersten Hälfte der ‘suchen.’-Spielzeit: “Unsere Suchläufe in dieser Saison sind zweifelsfrei mit Risiken verbunden. Doch die Risiken sind belohnt worden.”
Zu besagten Risiken gehören Stückentwicklungen, neue Regiehandschriften, die Öffnung des Hauses hin zur Freien Szene und nicht zuletzt der Verzicht auf die an anderen Häusern traditionellen Inszenierungen klassischer Weihnachtsmärchen. Mit “In einer Winternacht” stand die deutschsprachige Erstaufführung eines noch weitgehend unbekannten Stücks auf der Premierenliste, und mit “Zwei Monster” praktizierte das TdJW die Abkehr von der Beschaulichkeit des klassischen Weihnachtsmärchens. Mit 98,6 Prozent Auslastung und knapp 11.000 Zuschauern (bis zum 31.12.) verzeichneten beide Produktionen größten Zuspruch beim Publikum.
Ausblick auf die zweite Spielzeithälfte
Der Beginn der zweiten Spielzeithälfte steht im Zeichen der Tanztheaterproduktion “Crystal – Variationen über Rausch”. In der Uraufführung und Koproduktion mit Bayer Kultur ergründet Choreografin und Regisseurin Heike Hennig mit drei Schauspielern und drei Tänzern das Thema Rausch in all seinen Facetten. Die Produktion für Jugendliche ab 16 Jahre hat am 23.2. im Bayer Kulturhaus, Leverkusen, Premiere und am 6. März im Theater der Jungen Welt. Die Vorstellungen in Leipzig werden zudem von einem umfangreichen Begleitprogramm flankiert.
Mit der Stückentwicklung “Kaputt! Eine freudige Entdeckung” kommt in Kooperation mit dem raumlaborberlin am 26. April erneut eine Produktion für Kinder ab zwei Jahre auf die Bühne. Weitere Premieren sowie Produktionen der TdJW-Partizipationsprojekte folgen, bis dann am 20. Juli das Sommertheater “Wenn man ein Bild anschaut, ist jede Farbe wichtig” im jüdischen Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus Premiere feiert.
Im Frühjahr wird das TdJW mit einer Offenen Bühne auf die Diskussion über die Unterbringung von Asylbewerbern in Leipzig reagieren. An der Produktion werden sich Personen des öffentlichen Lebens beteiligen. Und vom 4. bis zum 8. Mai ist das TdJW gemeinsam mit dem Schauspiel Leipzig Gastgeber des 8. Sächsischen Theatertreffens.
TdJW-Intendant Jürgen Zielinski: “Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich die Auffassung breit macht, die Erfolge des TdJW seien ein Selbstläufer. Dem ist deutlich entgegenzuhalten, dass auch wir – mit weniger Mitteln als andere Häuser – um unser Publikum kämpfen müssen. Dabei setzen wir auf sorgsam ausgesuchte Stücke, neue Formen und Themen, die mit den Träumen, Sorgen und Wünschen unseres Publikums korrespondieren. ‘Suchen’ ist dabei nicht nur Spielzeitmotto, sondern Programmatik – auch wenn es um Fragen des Miteinanders geht, um die Rolle ästhetischer und kultureller Bildung und andere Zukunftsfragen.”
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