Am Theater der Jungen Welt gibt es zur neuen Spielzeit auch baulich etwas Neues. Im Großen Saal steht eine neue Zuschauerpodesterie: beweglicher und funktionaler. In das magische Blau habe man sich im Haus schon verliebt, gesteht Intendant Jürgen Zielinski zur Spielzeiteröffnung. "Viel weicher und bequemer", findet ein Zuschauer die neuen Sitze.
Bei einem guten Theaterstück kann man die berühmte Stecknadel fallen hören, bemühte Leipzigs Erster Bürgermeister Andreas Müller am Sonnabendvormittag, 1. September, im Theater der Jungen Welt ein bekanntes Gleichnis. In der Lindenauer Spielstätte sei das zuletzt nicht mehr ganz so gewesen. Nicht wegen mangelnder Spannung der Stücke oder fehlender Qualität des Spielens. Sondern wegen einer alten Podesterie und Bestuhlung, die schon mal knarrte und ächzte.
Damit ist jetzt Schluss. Über den Sommer wurde die Sitzkonstruktion des Großen Saales komplett erneuert. Manches davon ist schon längst durch die Presse, anderes soll im nahen Westbad eine Weiterverwendung finden.Die alte Konstruktion hatte ihr Geld aber auch verdient. Regelrecht “kaputt gesessen” sei sie worden, heißt es im Haus am Lindenauer Markt. Eine Auslastung von 92 Prozent konnte Intendant Jürgen Zielinski im Juli für die vergangene Spielzeit stolz vermelden.
Der Anteil der Familienzuschauer beträgt 31 Prozent, sagte Zielinski am Sonnabend. Das ist nach seiner Kenntnis für ein Jugendtheater in Deutschland bundesweit ein Spitzenwert.
Überhaupt sei das Theater der Jungen Welt ein “wunderbares Aushängeschild” der Stadt, lobte Leipzigs Erster Bürgermeister Andreas Müller. Das Haus finde Anerkennung gleichermaßen wegen seiner Beiträge zur Familienfreundlichkeit, zum kulturellen Leben und zur gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung, so Müller weiter. Auch von daher habe der Stadtrat die Mittel für die neue Podesterie gern bereit gestellt.”Viel weicher und viel bequemer”, fand ein Zuschauer die neuen Sitze. Die “Erstbesetzung” der Stühle nahmen am Sonnabend die Besucher von “Löwenherz – Spiele, die Mut machen” vor. Mit dem Stück begann zugleich der Familientag, den die Sparkasse Leipzig und das Theater der Jungen Welt erstmals gemeinsam organisierten.
Gehalten sind die Sitze in einem Blau, über dessen Magie Theatermacher Zielinski ins Schwärmen geriet. In die Farbe habe man sich im Haus schon verliebt.
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Die neue Podesterie soll mit ihren funktionalen Vorzügen weiterhin den “Triumph der kleinen Form” ermöglichen, erläuterte Zielinski. Umbauten seien problemlos möglich, selbst in der klassischen Arenaform könne der Saal bestuhlt werden. “Das ist ein Stuhl, den es nur hier gibt”, lobte Lydia Schubert, Verwaltungsdirektorin des Theaters der Jungen Welt, das eigens für ihr Haus entwickelte Sitzmöbel der Firma Götz aus Stuttgart.
Den Auftakt zur neuen Spielzeit mit dem programmatischen Titel “alles wächst!?” erleben Saal, Podesterie und Stühle sowie Gäste und Zuschauer dann am 15. September 2012. Los geht es um 19 Uhr mit Musik, Talk und theatralen Spots. Im Anschluss wird die Leipzig-Installation “Wie aus Zahlen Erbsen werden” eröffnet. Sie zeigt Aspekte des Wachsens, wie des Schrumpfens in der Messestadt.
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