Sie ist jung, sie ist quirlig und auf der Bühne charmant, auf den Punkt genau witzig und unwahrscheinlich unterhaltsam. Am Samstag wird Kim Engelhardt mit ihren Impro-Theater-Freunden gleich zwei Gigs abliefern: einen in Leipzigs Westen und einen am anderen, jenseitigen Zipfel der Stadt. Volly Tanner traf sie schon kurz davor, um an ihr herumzuquetschen.
Du bist die Impro-Queen Kim, ich durfte Dich im Neuen Schauspiel Leipzig schon als Moderatorin Deiner Truppe erleben. Was macht Ihr da und wer seid Ihr eigentlich, nur mal für die Uneingeweihten?
Danke erstmal für das Kompliment, aber ich glaube, vom Thron bin ich noch ein ganzes Stück entfernt! Für die Unwissenden unter uns: Ich bin Mitglied der Improvisationstheatergruppe “Uschis Erben”. Uns gibt es schon seit ein paar Jahren, aber den Namen tragen wir erst seit ca. 1 ½ Jahren. (Wer wissen will, wie es zu dieser Namensgebung kam, sollte einen unserer Auftritte besuchen und dort gezielt nachfragen!!!).
Wir sind eine von vielen Improgruppen in Leipzig, aber eine Besonderheit an uns ist, dass wir nicht eigenständig sind, sondern man unsere Wurzeln im Spinnwerk findet. Das ist der Theaterjugendclub vom Centraltheater. Im Moment bestehen wir aus neun Spielern und wir haben sogar einen Gitarristen, der uns musikalisch unterstützt.
Am 12. Mai gibt es Euch beim Georg-Schwarz-Straßen-Fest. Was und wann kann mensch denn da erleben? Und was ist das mit dieser Querbeet-Initiative?
Genau, unsere nächsten zwei Auftritte werden am Samstag stattfinden. Einmal um 14 Uhr auf dem Georg-Schwarz-Straßen-Fest und dann nochmal um 16 Uhr bei einer Garteneröffnung im Leipziger Osten (Herrmann-Liebmann-Straße), welche von der “Querbeet-Initiative” organisiert wird. Den Zuschauer erwartet jeweils eine ca. 60-minütige Improshow mit musikalischen Einlagen und je nach Auftrittsort thematisch angepasste “Impro-Spiele”.
Improtheater feiert ja seit Jahren volle Häuser. Ist Impro die Vorbereitung für die richtige Bühne? So, wie Slam die Vorbereitung für “richtige” Literaturveranstaltungen ist?
Ich finde nicht, dass man sagen kann, dass Impro die Vorbereitung auf die richtige Bühne ist, weil Improtheater und konzipiertes Theater verdammt unterschiedlich sind und vor allem unterschiedliche Ziele haben. Ich würde sagen, dass Improtheater eher das “Theater für Zwischendurch” ist, weil es ja in erster Linie unterhalten und den Zuschauer nicht zum kritischen Nachdenken anregen soll, aber man darf dabei nicht vergessen, dass es wirklich schwierig ist und viel Übung bedarf eine gute Improshow auf die Beine zu stellen. Nur weil Impro so eine Leichtigkeit versprüht, heißt es noch lange nicht, dass es einfach ist!
Und Du selber, Kim – was machst Du denn, wenn’s Dich nicht über die Bretter fegt?
Den Großteil meiner Zeit verbringe ich im Theaterbereich. Ich bin im Spinnwerk nicht nur in der Improgruppe, sondern auch als Leitungsassistentin tätig bei einer Produktion, die am 22. Juni am selbigen Ort Premiere hat und “Kein Fehler im System” heißen wird. Ansonsten verbringe ich die Zeit mit Sachen zu denen ich sonst noch Lust habe oder die gemacht werden müssen … wie alle anderen auch.
Gibt es überhaupt Traumbühnen für Dich? Du bist ja noch jung – da darfst Du ja noch träumen. Später hilft dann nur noch träumen. Also, welche Bühne, welches Theater möchtest Du denn noch erobern?
Ehrlich gesagt kann ich das gar nicht so konkret sagen. Eher träume ich davon die Zuschauer zu erobern, als irgendeine Bühne. Wenn man ersteres geschafft hat, folgen die Bühnen doch von ganz alleine. Also, das hoffe ich zumindest.
Danke Kim.
Ich danke DIR, Volly!
Keine Kommentare bisher