Nach dem Conne Island setzt der nächste Leipziger Club einen Hilferuf ab: Das DUQO, erst seit Mai 2024 im ehemaligen Mjut zu Hause, steht vor Schwierigkeiten. Auf Instagram verkündeten die Verantwortlichen am Montagabend: „Das DUQO ist akut gefährdet – auch wir stehen mit dem Rücken zur Wand, während das Clubsterben weiter fortschreitet!“

Bereits nach wenigen Monaten wären die Auswirkungen der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen spürbar, so der Club. „Die finanzielle Lage ist ernst: hohe Betriebskosten, steigende Bookingkosten und zu geringe Umsätze bringen uns in Bedrängnis.“

Von Beginn an hätte das DUQO ohne großes Startkapital finanziell auf wackeligen Füßen gestanden. Dennoch habe man in den letzten Monaten versucht, neben dem Partybetrieb mit verschiedenen Konzepten, wie Bar-Abenden oder Tagesraves, für Zulauf zu sorgen. Das wurde zwar gut angenommen – gereicht hat es trotzdem nicht: „Trotz des Starts der Club-Saison und steigenden Besucher:innen- Zahlen, müssen wir feststellen, dass es aktuell nicht reicht, den Kulturort nachhaltig zu betreiben“, heißt es auf Instagram.

Leipzig und das Clubsterben

Damit reiht sich der Club in der Lagerhofstraße ein in eine Vielzahl von Leipziger Kulturstätten, die mit steigenden Kosten kämpfen und um ihre Existenz bangen. Erst im Oktober letzten Jahres rief das Conne Island, seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Leipziger Kulturszene, zum Spenden auf. Mehr als 3.000 Personen unterstützten daraufhin den Club im Leipziger Süden, 165.277 Euro kamen zusammen. Trotzdem hieß es nach Ende der Funding-Aktion: „Wir sind aber noch nicht über den Berg.“

Den Berg schon verlassen hat zum vergangenen Jahresende das Institut für Zukunft (IfZ), welches mit seiner fulminanten mehrtägigen Silvester-Party sein unfreiwilliges Ende feierte. Zwar beschloss der Leipziger Stadtrat, die Räumlichkeiten im Kohlrabizirkus weiterhin für kulturelle Zwecke nutzbar zu machen. Die Voraussetzungen für neue Betreiber*innen werden wohl aber nicht die leichtesten sein. Bisher wurden ohnehin keine genauen Pläne zur Nachfolge des Clubstandortes bekanntgegeben.

Zurück zum Bestehenden: Wer das derzeit gefährdete DUQO unterstützen möchte, folgt den Anweisungen des Clubs: „Teilt diesen Beitrag. Geht zu Events. Holt euch Drinks. Schreibt uns an!“

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