Es ist ein hartes Video, das die Leipziger Band jetzt veröffentlicht hat. Und die Triggerwarnung ist nur zu berechtigt. Denn es geht in diesem beklemmend-spannungsgeladenen Stück um toxische Männlichkeit, Übergriffigkeit, Objektivierung, Manipulation und Gewalt gegen weiblich gelesene Menschen aus Perspektive eines Cis-Mannes, der andere Cis-Männer anspricht. Ebenso: Lass sie los!

Und das tut er mit dem Wissen, dass er selbst in diesem System des Patriarchats aufgewachsen ist und viele Cis-Männer (zu) spät oder gar nicht lernen, was Konsens und ein angemessener Umgang ist. Dem aber auch klar ist, dass es eine Entscheidung ist, eben nicht zum Täter zu werden und das eigene Verhalten immer wieder hinterfragt und reflektiert werden muss.

Zu diesem kraftvoll-kritischen Song von „Wonach wir suchen“ gibt es jetzt ein Video mit einem spannenden Konzept, in dem die Band die Bühne räumt, um ihren Platz FLINTA+ Personen zur Verfügung zu stellen.

Den bekannten Künstlerinnen/Influencerinnen Vicky Pink (vicky_pink13), Katharina Isele (katharina.isele), Maria Sandig (sandi_0815), Pakii.Anna (pakii.anna) und Minah Sarah „Minze“ (queenofnois_) wird eine Bühne geboten, einen Einblick in ihre Social Media-Welt zu geben. Ihr Umgang mit Sexismus und Übergriffigkeiten im Netz und im Real-Life zeigen sie auf eindrucksvolle Weise unter anderem mit Original-Kommentaren auf ihre Beiträge.

„Alle im Video gezeigten Kommentare sind real. Der Text ist nach Erzählungen und in Rücksprache mit Betroffenen entstanden“, betont die Band. „Wir möchten uns mit diesem Song und diesem Video mit allen Betroffenen sexueller Übergriffe und Gewalt solidarisieren.“

Wonach wir suchen: Lass sie los

Der Eindruck täuscht nicht: Es ist ein Video mit einem stimmig-aufwühlenden Konzept voller Gänsehautmomente und vor allem einer wichtigen, eingängigen Message. Die eben auch sagt, dass man auch ein ganzer Kerl sein kann, wenn man Frauen nicht schlägt, erniedrigt oder beleidigt.

„Lass sie los“ ist die sechste Single von „Wonach wir suchen“ in dem am 10. Januar 2025 erscheinenden Album „Mauern“.

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