„Leipzig zeigt Courage!“. Ein Dauermotto. Denn seit inzwischen 27 Jahren setzen die Stadt und die Menschen, die in ihr leben, am Vorabend des 1. Mai ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Weltoffenheit.

Und das ist aktuell wichtiger denn je, findet Mitorganisatorin Heike Engel vom Anker e.V.: „Wir haben immer den Slogan: Wenn wir es nicht machen würden, müssten wir es neu erfinden. Denn Courage zeigen ist überall wichtig, egal ob in der Schule, in der Straßenbahn, am Arbeitsplatz. Und dieses Jahr ist es ganz besonders wichtig, denn wir haben drei Wahlen. Unser Aufruf ist, dass wirklich jeder zur Wahl geht, und wir hoffen, dass am Ende die demokratischen Parteien gewinnen werden.“

So präsentierten sich auch diesmal am Dienstagnachmittag an der Moritzbastei wieder verschiedene Vereine und Initiativen, die für Demokratiebildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt einstehen. Unter anderem mit dabei waren das neu gegründete Bündnis „Hand in Hand“ sowie die „Omas gegen Rechts“, das Kulturbüro Sachsen, „Peace Harmony Collective“ und einige mehr.

Am frühen Abend startete schließlich das traditionelle Musikfestival, auf dem fünf Bands und Formationen ihr musikalisches Statement abgaben.

Den Anfang machte „The Break Point“ aus Leipzig. Das Trio war erst wenige Tage zuvor beim Courage-Jugendwettbewerb aus insgesamt 50 Bewerbern als Sieger hervorgegangen. Das sicherte ihnen einen Platz auf der großen Festivalbühne. Dort überreichte ihnen Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus zudem einen Gutschein für eine CD-Produktion im Tonstudio.

Im Line up folgten „Frank’s White Canvas“, ein Frauen-Duo aus Chile. Sie beschreiben ihr Ziel damit, den Menschen Hoffnung zu geben und sie in ihren persönlichen Kämpfen zu begleiten. Anschließend stand mit der „Batiar Gang“ wieder eine Leipziger Formation auf der Bühne. Mit großer Instrumentenvielfalt zelebrierten sie balkaneske Klänge und sorgten für beste Laune beim Publikum.

Mit „Antifuchs“ wurde der Ton dann deutlich rauer. Die in Kasachstan geborene Musikerin ist in Sachen Deutschrap ganz vorne mit dabei – und nimmt entsprechend auch kein Blatt vor den Mund. „Kein Sex mit Nazis“ steht auf ihrem Shirt. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf solcher Shirts unterstützt „Antifuchs“ EXIT-Deutschland. Diese Initiative hilft Menschen dabei, aus rechtsextremistischen Kreisen auszubrechen und sich ein neues Leben aufzubauen.

Zum Abschluss des Festivals versetzten „Swiss und die Anderen“ das Publikum auf dem Dach der Moritzbastei richtig in Ekstase. Die Hamburger Punkrocker sind gerade mit ihrem Album „Erstmal zu Penny“ auf 10-Jahres-Jubiläumstour, auf der sie am 30. August auch in Leipzig Station machen werden. Zwei Songs spielten sie auf der Courage-Bühne gemeinsam mit Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel. Der gilt als einer der Gründerväter des Leipziger Courage-Festivals.

Das Video zum Courage-Festival von LZ TV:

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