Vielleicht klapp es ja. Noch haben auch Leipziger Musiker Träume. Und das Leipziger Duo Casino Fatale hat noch eine große Hoffnung, dass es klappen könnte, am 14. April im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses seine neuen Lieder vorzustellen, die mitten im Corona-Jahr 2020 entstanden sind. Das Video zu den Liedern aus dem Programm „Grand Hotel“ gibt es schon am 9. April.
„Du lebst dein Leben in F Moll / Und bist viel zu leicht zu verführen / Das dünne Seil auf dem wir wandeln / Kannst du mit den Zehen berühren“, heißt es in einer Liedzeile in „Leben in F Moll“.
Als erste Veröffentlichung der während des Lockdowns entstandenen EP „Grand Hotel“ präsentieren Casino Fatale am 9. April den Song „Leben in F Moll“. Das in der Leipziger Heilandskirche gedrehte Video hat der durch den Spielfilm „Raus“ bekannte Filmemacher Philipp Hirsch zu verantworten. Der Song thematisiert den ewigen Kampf mit dem eigenen Selbst, das Zu-Viel-Fühlen in einer Welt, die auf den funktionierenden Menschen abzielt.
CASINO FATALE Leben in F Moll
Und wenn alles gut geht, kann man Casino Fatale am 14. April im Gewandhaus live erleben. Casino Fatale beteiligen sich an der Initiative „Leipzig klingt weiter“ und präsentieren nach langer Zwangspause am 14. April im Mendelssohn Saal des Gewandhauses ihre neuen Songs. Über das Jahr verteilt werden weitere Auskopplungen aus der EP „Grand Hotel“ in Form von Musikvideos erscheinen.
„Nach einer so langen Zeit voller harter Entbehrungen, fühlt sich die Möglichkeit, wieder eine Bühne betreten zu können wie absolute Freiheit an. Nur in der Kunst ist der Mensch wirklich frei“, sagt Sebastian Thon, der Sänger des Duos. „Die Musik und die Literatur der Romantik haben mich schon mein ganzes Leben lang stark inspiriert. Ein Konzert im Mendelssohn Saal des Gewandhauses spielen zu können, fühlt sich für mich daher wie das Schließen eines Kreises an.“
Kennengelernt haben sie sich in der Kirche und eines ihrer ersten Musikvideos in einem Bordell gedreht. Die ukrainische Pianistin Lana Goretska und Sänger Sebastian Thon sind Casino Fatale, die zunächst die Grandes Dames des Chansons wie Zarah Leander, Marlene Dietrich und Hildegard Knef interpretierten. Zu hören ist das auf ihrem 2020 erschienen Debutalbum „Honig Intravenös“.
Die Inspiration durch die alten Lieder führte die Band schließlich zu Eigenkompositionen, die keine Genregrenzen mehr kennen. In ihren Songs verhandeln Casino Fatale die großen Fragen des Menschseins, es geht um Liebe, Verlust, Sehnsucht und die große Hoffnung. Dabei bleiben sie musikalisch dem Geist des Chansons und der Neoklassik verbunden, öffnen Türen zu einer kapriziösen und fragilen Welt.
Auf der Bühne präsentieren sich Casino Fatale in extravaganten Outfits. Das Spiel mit Geschlechterrollen und das Sich-Verschwenden gehören dabei ebenso dazu, wie sehr leise, intime Momente. Ihr Bekenntnis zur großen Geste findet live auch in den Projektionen des Videokünstlers Alex Grobkorn seine Entsprechung, dem es gelingt, das Nostalgische mit der Moderne zu versöhnen.
Die unter Hybris und Naivität leidenden Protagonisten der Band haben für ihre neuen Songs den chilenischen Cellisten Luciano Antonio Barraza gewinnen können. Der in der Barockmusik beheimatete Musiker erweitert seither das Duo und verleiht ihrer Musik mit seinem intensiven Cellospiel ganz neue Vielfalt und Tiefe.
„Musik zu machen war für mich gerade in dunklen Zeiten überlebenswichtig“, betont Sebastian Thon. „Dass die Musik nun wenigstens ein Stück weit zu den Menschen zurückkehren kann, sollte uns allen Hoffnung auf einen Neuanfang geben.“
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