Nun haben wir ihn wieder, den „harten“ Lockdown, der endlich das erreichen soll, was der „weiche“ Lockdown im November nicht bewirkt hat: Die Kontakte so weit zu reduzieren, dass die Corona-Infektionsketten wieder unterbrochen werden und die Infektionszahlen sinken. Da sitzt dann so mancher im einsamen Homeoffice und vermisst noch stärker als im Frühjahr das Geplapper der Kolleg/-innen. Vielleicht hilft ja da ein Schwung guter Musik. Lockdown-Musik quasi, die auch durchaus daran erinnern darf, dass das Leben weitergeht. Trotz alledem.

Im Frühjahr, im ersten Lockdown, hat die Leipziger Sängerin Bianca Aristía ja schon eine erste Single vorgelegt, die sich direkt mit der Lockdown-Stille beschäftigte: „Isolation Trap“.

Nun hat die Singer-Songwriterin aus Leipzig und ehemalige The Voice of Germany Kandidatin (2.Staffel, Viertelfinale), eine neue Single herausgebracht, knapp vorm zweiten Lockdown im November: „Better“. Sie beinhaltet eine leidenschaftliche Story von turbulenten Gefühlen in einen R&B/Pop Song verpackt und ist eine Zusammenarbeit mit dem Produzenten RE:MIND aus Düsseldorf.

Bianca Aristía & Re:mind – Better (Official Music Video)

Bianca Aristía beschreibt die Sache selbst so: „Die Single wurde von beiden zusammen geschrieben und von RE:MIND produziert, gemixt und gemastert. Ein deeper R&B/Trap Beat trägt den Song mit üppigen Synth Sounds und einer Gesangsmelodie, die sich genau in die rhythmischen Feinheiten einfügt. Der Stil erinnert an urbane Ikonen wie Beyoncé, Ella Mai oder Ciara und wird euch definitiv zum Mitsingen bewegen – vor allem im sehr gefühlsgeladenen Refrain.“

Und wenn man gerade niemanden da hat zum Knuffeln, weil das mit den Corona-Auflagen nicht möglich ist, dann ruft man spätestens nach dem Hören dieses Songs und der beschwingten Runde durchs Büro einen geliebten Mitmenschen an, den man in dem Moment nur zu gern in die Arme nehmen würde.

„Unausweichliche Unterschiede werden in Beziehungen immer verschiedene Wege zur Wahl stellen und es kann sehr schwer sein, sich klarzuwerden, was die richtige Entscheidung ist“, meint Bianca Aristía. „Also, ,What is BETTER?‘ Vielleicht solltet ihr mal reinhören und es herausfinden.

RIA: Der schönste Platz der Erde

Und noch eine bezaubernde Sängerin aus Leipzig hat im Sommer ihre Single vorgelegt. Diesmal voller Sehnsucht. „Der schönste Platz der Erde ist kein Ort, sondern die Verbundenheit mit anderen“.

Er ist mit bunten Federn geschmückt und hat in der Mitte ein Herz: Der tätowierte Traumfänger auf RIAs linkem Unterarm ist für sie wie ein treuer Begleiter, der sie und ihre Liebsten beschützt. So ähnlich kann man sich auch die Musik der Singer-Songwriterin aus Leipzig vorstellen: wie einen Freund, den man stets an seiner Seite wissen kann. „Wenn meine Lieder dazu beitragen können, dass Menschen sich mit ihren Gefühlen weniger allein fühlen und sich in den beschriebenen Situationen wiederfinden, freut mich das unglaublich“, sagt die 24-Jährige.

RIA – Der schönste Platz der Erde

Das Gespür für Gemeinschaft und Zusammenhalt kommt nicht von ungefähr. 2017 ist das Jahr der Brüche für RIA: Ihre Eltern trennen sich, ihre Beziehung ist am Ende, ihr Bandprojekt löst sich auf, kein Job ist in Sicht. Also setzt sie sich hin, greift nach ihrer Gitarre, schreibt alle Gedanken auf, so aufrichtig wie in ein Tagebuch. Und schon der erste Song, den sie je geschrieben hat, geht gleich mal in Herz, Kopf und Ohr: „Der schönste Platz der Erde“. Produziert hat ihn Benni Dernhoff, der schon mit Johannes Oerding, Adesse oder Namika zusammengearbeitet hat.

In ihrer ersten Single findet RIA Worte für den Besuch im Elternhaus, das nie wieder so sein würde wie früher, obwohl die Orchidee oder ihr Lieblingsfoto noch genau dort stehen, wo sie schon immer gestanden haben. „Dieser Ort, an dem ich sonst Ruhe, Kraft und Halt gefunden habe, fühlte sich plötzlich anders an, trauriger. Obwohl alles an seinem alten Platz stand. Aber es sind eben nicht die Dinge, die ein Haus mit Wärme füllen, sondern die Menschen, die darin wohnen.“

Die Stärke von RIA besteht darin, dass der Song beim Hören Zuversicht schenkt, anstatt in Trübsal zu versinken. Es ist auch genau diese positive Energie, mit der sie die Menschen auf ihrer ersten Tour im Februar erreichte oder für die sich schon jetzt Fans in Instagram-Nachrichten bedanken. Dabei wird deutlich: Der schönste Platz der Erde ist für RIA kein Ort, sondern die Verbundenheit mit anderen. Und selbst, wenn es im Lied ums Vermissen geht, bleibt am Ende doch die Botschaft hängen, dass es die Menschen sind, die ein Zuhause ausmachen.

Reinhard Mey & Freunde: Nein, meine Söhne geb’ ich nicht

Und manche/-r wird auch so ein Gefühl haben, dass der Lockdown auch daran hindert, sich um dieses Land zu kümmern. Reinhard Mey war ja nicht der einzige, der da im Sommer dieses komische Gefühl hatte, dass es wieder brenzlig riecht und einige Leute, die mit dem normalen politischen Tagesgeschäft überfordert sind, wieder vom Krieg träumen.

Unsere Bundesregierung nicht ausgenommen, die die Ausgaben für die Bundeswehr deutlich erhöhen möchte. Und einige Komparsen deuteten ja schon an, dass sie sich auch wieder die Einführung der Wehrpflicht denken können.

Höchste Zeit für eine emotionsgeladene Neuauflage des Antikriegslieds „Meine Söhne geb´ ich nicht“ von Reinhard Mey, das er jetzt mit Freunden aus verschiedensten Musiksparten eingespielt hat – so drängend, dass sich diesem Gefühl des Betroffenseins niemand entziehen kann. Es bewegt, rüttelt auf, lässt in sich kehren. In einem flammenden Appell wenden sich die beteiligten Künstler gegen jede Form der Gewalt und Aggression als politisches Kalkül.

Das dabei entstandene Video unterstreicht ausdrucksstark die zentrale Botschaft des Songs: „Krieg ist stets ungerecht und kennt nur Verlierer!“

Reinhard Mey & Freunde – Nein, meine Söhne geb’ ich nicht [Offizielles Video]

Reinhard Mey dazu: „Alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler haben mit ihrem Gesang, ihrer Kunst und ihrem Handwerk aus Idealismus und persönlichem Engagement dieses einmalige Projekt verwirklicht. Alle, ausnahmslos alle, haben auf eine Gage und die Erstattung ihrer Kosten verzichtet, es war nicht einmal die Rede davon. Es ist ein Geschenk, das wir uns beim Aufnehmen des Liedes gegenseitig gemacht haben und das wir Euch nun weiterschenken. Wir verzichten bewusst auf Werbung im Zusammenhang mit diesem Lied, damit auch auf alle Einkünfte daraus.“

Wer aber will, kann im Namen der Mitwirkenden als Anerkennung die Arbeit von Friedensdorf International e. V. unterstützen. Das Spendenkonto von Friedensdorf International e. V. ist bei der Stadtsparkasse Oberhausen, IBAN:DE59 3655 0000 0000 1024 00, SWIFT-BIC! : WELADED1OBH).

Zusätzlich kann der Song nun als Download oder Stream bei den bekannten Anbietern erworben werden, auch hierbei werden alle Einkünfte dem Verein Friedensdorf International gespendet.

In dem vom Videokünstler Ronny Zeisberg und dem Musikproduzenten Rick J. Jordan (ex – „Scooter“, jetzt „Leichtmatrose“) initiierten Projekt wirken neben Reinhard Mey folgende Sänger/-innen und Musiker/-Innen bei den Aufnahmen und dem Video mit:

Moira Serfling (Sängerin des Hamburg Pop-Duos „Nervling“), Silke Meyer (ehemals Violinistin bei „Subway To Sally“, jetzt bei Holly Loose und „Miao King“), Holly Loose (Leadsänger der Band „Letzte Instanz“, nebenbei Komponist und Buchautor), Katja Moslehner (ehemalige Leadsängerin der Band „Faun“, jetzt als Solokünstlerin unterwegs), Eric Fish (Leadsänger der Band „Subway To Sally“, Initiator der Formation Eric Fish & Friends), Eric Burton (ehemaliger Profimusiker und heute Musikmanager, u. a. von Joachim Witt), Andreas Stitz (Leadsänger, Gründer und Songwriter der Band Leichtmatrose), Esther Jung (Solistin des Proj! ekts „Hamburg Singt“, Teil des Projekts „Sonja und Esther“), Seraphina Kalze (klassisch ausgebildete Sängerin, Moderatorin bei Kabel Eins – Abenteuer Leben), Daniel Schulz (Solist (Der Schulz) und Leadsänger der Rockband „Unzucht“), B.Deutung (Cellist, Schauspieler und Musikproduzent), Joachim Witt (Ikone der „Neuen Deutschen Welle“ in der 80er Jahren, Sänger und Schauspieler), Luci Van Org (ehemals Sängerin der Gruppe „Lucilectric“, jetzt Solistin) und Ally Storch (Violinistin der Band „Subway To Sally“). Der Videoschnitt stammt von Sophia Saggau, die Drohnenarbeit von Tobias Wölkie.

Für den einfühlsamen und zum Ende hin harten Rock-Sound ist vor allem die Band Leichtmatrose verantwortlich, die von Andreas Stitz gegründet und durch Thomas Fest (Komponist, Keyboarder, Gitarrist & Produktion) und Rick J. Jordan (Bass & Produktion), vervollständigt wird. Die Drums steuert Tom Günzel (Schlagzeug) bei.

Und natürlich erzählt das Lied auch von den jungen Menschen, die vor den Kriegen in Nahost zu uns geflüchtet sind: „Lasst uns die vor dem Krieg und dem Unheil Flüchtenden in die Arme schließen, sie retten ihre Kinder anstatt sie dem Krieg zu geben.“

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