Auch die Musikschule โ€žJohann Sebastian Bachโ€œ war von den Corona-Allgemeinverfรผgungen betroffen. Im April ging schon mal gar nichts an persรถnlicher Ausbildung vor Ort. Ende Mai startete der Betrieb wieder vorsichtig mit Hygienekonzept, seit Juni gab es weitere ร–ffnungen. Aber ein richtig groรŸes Projekt hat die Musikschule dann doch lieber per Video produziert. Die musikbegeisterten Kinder haben ja mit ihrem Smartphone die nรถtige Technik zu Hause. Das Ergebnis ist eine besondere Begegnung zwischen Ludwig van Beethoven und den Fantastischen Vier.

Darauf muss man erst mal kommen. Aber Musiklehrer/-innen, die jahraus, jahrein mit Kindern arbeiten, wissen, wie man die jungen Musikanten zum Mitmachen animiert. Und es hat auch einen gewissen Reiz, mitten aus der zu Herzen gehenden โ€žOde an die Freudeโ€œ hinรผberzuwechseln in den Song โ€žZusammenโ€œ โ€“ beides vรถllig unterschiedliche Annรคherungen an das gleiche Thema, so gegensรคtzlich, dass sie trotzdem zusammenpassen. Und weil รผber 180 Grundschรผler/-innen aus Leipzig mitgemacht haben, ist ein richtiger virtueller Chor dabei herausgekommen. Oder wie es die Macher bezeichnen: ein Split-Video-Projekt.

Im Rahmen des Projektes โ€žSINGT EUCH EIN!โ€œ haben sich รผber 180 Leipziger Grundschรผler/-innen mit ihren Einsendungen an diesem Videoprojekt zu einer Collage der Musikstรผcke โ€žOde an die Freudeโ€œ (Beethoven) und โ€žZusammenโ€œ (Fanta 4 feat. Clueso) beteiligt. Das Video zรคhlt nach seiner Verรถffentlichung auf dem YouTube-Kanal der Musikschule Leipzig am Mittwoch bereits รผber 4.000 Aufrufe.

Beethoven | Die Fantastischen Vier โ€“ Zusammen feat. Clueso

Mit โ€žSINGT EUCH EIN!โ€œ fรถrdert die Musikschule Leipzig โ€žJohann Sebastian Bachโ€œ in Zusammenarbeit mit Leipziger Grundschulen das Singen im Musikunterricht. Und wer die einzelnen Splitter anschaut, sieht, welchen SpaรŸ die Kinder hatten, auch gleich mal sรคmtliche Kรผchenutensilien als Mikrophon zu benutzen. Den notwendigen Background-Chor der Erwachsenenstimmen haben dann die Musikschullehrer/-innen selbst beigesteuert.

Und auch wenn der stilistische Bruch zwischen den beiden so vรถllig unterschiedlichen Liedern zuerst erschreckt, merkt man doch, dass sie gerade dadurch die Spannung in diesem Splitter-Werk ergeben, eine Spannung, die die Kinder ja in den Musikstunden auch erleben. Spรคtestens, wenn der Lehrer oder die Lehrerin anfรคngt, den Unterschied zwischen Unterhaltungs- und ernsthafter Musik erklรคren zu wollen.

Beethoven, dem ja quasi das ganze Jahr 2020 gewidmet ist, wรผrde sich wohl an die Mรคhne fassen und wundern รผber eine solche Trennung. Denn gute Musik erreicht alle und begeistert auch die Kinder. Da ist es egal, ob sie fรผr ein Orchester oder eine Band geschrieben wurde. Und wer Lust hat, kann sich ja die Youtube-Clips heraussuchen, in denen die Beatles erklรคren, was sie alles bei Beethoven, Mozart und Bach gelernt haben. So wird nรคmlich Musik draus.

Und von den 180 Kindern werden bestimmt viele einen Weg finden, Musik in ihr Leben zu integrieren. Oder gar noch in weiteren Chรถren zu singen.

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