Das Klassik Airleben hat sich seit der Erstauflage mit seinem neuen, offenen Konzept im Jahr 2014 binnen fรผnf Jahren zu einem festen Programmpunkt im Leipziger Festivalsommer entwickelt. Am Freitag und Samstag strรถmten insgesamt 60.000 Besucher ins Rosental, um bei sommerlichen Temperaturen klassischen Klรคngen zu lauschen. Auf dem Programm standen italienische Opernarien und Duette.
Gioacchino Rossini, Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini, Pietro Mascagni und Alfredo Catalani sind Namen, die die Freunde der italienischen Oper hรถherschlagen lassen. Mit Thomas Hampson und Kristine Opolais hatte das Gewandhaus zwei Weltstars des Opernbusiness nach Leipzig gelotst. Doch anders als im Vorjahr, als Filmmusiken von John Williams auf dem Programm standen, wollte der Funke nicht auf das Publikum รผberspringen.

Schuld war mรถglicherweise die Sprachbarriere. Viele Leipziger sind des Italienischen nicht mรคchtig. Das Gewandhaus verzichtete auf das Einblenden von Untertiteln auf den Videowalls. So verstanden weite Teile der Zuhรถrer nicht, was auf der Bรผhne gesungen wurde. Fremdsprachiges Repertoire eignet sich hierzulande nur eingeschrรคnkt fรผr groรe Open-Airs.

Warum die Programmgestalter nicht mehr Werke der populรคren Klassik auf das Programm gesetzt haben, bleibt ihr Geheimnis. Dass Wagner-Arien konzertant unter freiem Himmel wunderbar funktionieren, bewiesen erst vor Jahren die Berliner Philharmoniker in der Waldbรผhne. In Kooperation mit der Oper wรคre sicher auch eine konzertante Auffรผhrung von Mozarts Zauberflรถte denkbar. Und Beethovens Neunte war in Leipzig auch schon lange nicht mehr unter freiem Himmel zu hรถren.
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