Der Independent-Genießer im Tanner regt sich immer mal wieder auf, dass es im Metier Dogmenaufsteller und Besserwisser, ja fast schon Indy-Gurus, gibt, die ihm seinen Geschmack vorschreiben wollen. Da regiert der Tanner natürlich allergisch. Deshalb bewegt er sich gerne außerhalb der Begrenzungen und trifft hin und wieder hochinteressante Menschen. Heuer ist es Maria Röder - und sie hat ein berauschendes Klangvolumen. Doch lest selber.

Hallo Maria Röder. Du bist jetzt bei Alexander Sens und seinem Label Sensual Media mit Deinem Song “Nimm meine Hand” unter Vertrag. Wie kam es denn dazu?

Facebook hat es möglich gemacht. Wir haben uns dort angefreundet, miteinander geschrieben und wir wohnen auch noch so nah beieinander. Dann hat man sich getroffen und Alex hat mir seine eigenen Songs vorgespielt. Der Song “Nimm meine Hand” hat mir sofort gefallen. Ich mag Texte, die einen tieferen Sinn haben, ein wenig mystisch sind – bei denen man überlegen muss und seine Fantasie spielen lassen darf. Und die Melodieführung von dem Song finde ich auch sehr schön.

Deine Vita liest sich richtig gut. Preise, TV-Auftritte, Musical und Oper, Beteiligung an den jährlichen Openair auf den Erfurter Domstufen, uswusf… – und jetzt Leipzig – was trieb Dich in unsere schöne Stadt?

Oh ja, eine sehr schöne Frage. Ich musste wohl einfach nach Leipzig. Etwas hat mich magisch hierhin gezogen. Haha. Klingt vielleicht witzig, doch ja: Mit mir und Leipzig passt alles. Nach dem Abitur wusste ich nicht wirklich, was ich machen soll. Meine Interessen waren so vielfältig. So hatte ich mich an der Erfurter Uni für Anglistik und Evangelische Theologie eingeschrieben. Das Studium hat viel Spaß gemacht, aber ich kam mir damit nicht vollständig vor.

Endlich wusste ich: Die Kunst ist mein Weg. Wenn einem das bewusst ist, sucht man das Umfeld, was dazu und zu einem selber passt. Und das, hoffte ich, in Leipzig zu finden. Erst war ich an der Schauspielschule und dann bin ich zu dem gewechselt, was ich ja schon als kleines Kind begonnen habe – zur Musik. Das ist es, was mich jetzt voll ausfüllt und erfüllt – die Musikakademie und das Leben in der Kulturstadt Leipzig – wunderbar.

“Nimm meine Hand” ist gefühlvoller Schlager mit diesem Euro-Beat drunter. Wieso denn dieses Metier? Stimmlich stehst Du ja in nichts den großen finnischen Metalsängerinnen nach.

Ja, das singe ich auch sehr gerne. Vielleicht habe ich ja mal die Gelegenheit zum Wave-Gotik-Treffen hier in Leipzig. (lacht) Nein, ich will mich musikalisch nicht festlegen, will alles singen, was mir Spaß macht. Entscheidend für mich allein ist, dass der Text und die Musik das ausdrückt, was ich denke und fühle. Das kann mal das Benediktus aus der Cecilenmesse und gleich darauf ein Titel von Kate Bush, Sarah Brightman oder Amy Lee sein. Und auch in der Euro-Beat Richtung habe ich tatsächlich schon als Teenager Lieder gehört und gesungen… also warum diese Schubladen und nicht alles Gute dieser Welt miteinander verbinden?

Wie geht’s jetzt aber weiter? Der Song ist draußen – wie kommt er aber jetzt unter die Leute? Und wann kommt das Album?

Ja, lieber Volly, das ist wohl mein wunder Punkt: Ich singe, spiele Klavier, stehe nächtelang auf den Bühnen und kann damit gar nicht aufhören, schreibe und produziere Lieder – aber ich kann mich einfach selber nicht vermarkten. Dafür fehlt mir offensichtlich jegliches Talent. Deshalb bin ich auch unendlich dankbar, dass Du dieses Interview mit mir machst. Und ich hoffe natürlich auch auf mein Label Sensual Media. Vielleicht macht ja auch dieser Artikel bei euch neugierig, mal zu schauen und zu hören, was ich alles so mache.

Gibt es irgendeine musikalische Richtung, die Du unbedingt mal bespielen möchtest und die so weit entfernt ist, dass selbst Du Muffensausen davor hast?

Da gibt es ganz viel: Zum Beispiel mal für Hans Zimmer in einer Filmmusik den Titelsong singen oder meine eigenen Titel einmal in einem Stadion als Supporting Act für einen Weltstar zu singen.

Und wann kann man Dich demnächst und wo live erleben?

Eigentlich jedes Wochenende mit Band irgendwo in Deutschland. Solo und ganz allein bin ich zum Beispiel am 12.12. in Erfurt auf dem Domplatz zu hören. Da mache ich wieder das, wovon mir immer wieder abgeraten wird: Ich singe in dem Programm alles was mir Spaß macht von Klassik bis Pop/Balladen und Schlager. Gerade in der Adventszeit ist das für mich eine riesige Freude.

Wer mehr wissen will und gerne bei einem Auftritt dabei sein möchte, kann mir gerne auf Facebook folgen oder natürlich meine Website besuchen und sich den aktuellen Song anhören: http://www.Maria-Röder.de

http://www.Sensual-Media.de

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