Am Mittwoch, 17. Dezember, präsentiert das Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig (FZML) im UT Connewitz den Konzert- und Hörspielabend "Leipzignoir 1914". Für "Leipzignoir 1914" hat das FZML vier Kompositionsaufträge an die renommierten Komponistinnen und Komponisten Moritz Eggert, Caspar de Gelmini, Annette Schlünz und Fabian Russ vergeben. So entstanden vier kontrastreiche Kompositionen zu einem Hörspieltext des Autors Jan Decker.

Dieser Text entspinnt sich rund um vier Jungliteraten, die kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges geheimnisvolle Vorgänge auf dem Leipziger Messegelände entdecken.

Mit dem Konzert- und Hörspielabend “Leipzignoir 1914” will das FZML das Genre der Hörspielmusik wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, nachdem es seinen Stellenwert als Medium der musikalischen Avantgarde zunehmend zu Gunsten von standardisierten Klängen aus der Musikkonserve eingebüßt hat.

Jan Decker, Autor des Textes, der allen Komponistinnen und Komponisten als Ausgangspunkt diente, war von Anfang an an der Konzeption des Projektes beteiligt: “Ich habe ‘Leipzignoir 1914’ gemeinsam mit dem FZML entworfen, um dem Hörspiel und der Hörspielmusik ein Labor zu schaffen, das es erlaubt, einmal fernab ausgetretener Pfade zu gehen. Die Grundidee, dass vier unterschiedliche Komponisten mit einem Text ganz unterschiedlich umgehen, ist das Spannende und auch das Sensationelle an diesem Labor. Es ist meines Wissens nach das erste Mal in der Rundfunkgeschichte, dass so etwas ausprobiert wird”, so Decker über das Projekt.Im Jahr der 100. Jährung des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges, war es dem Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig (FZML) zudem ein Anliegen, den damaligen Zeitgeist auch jenseits des textlichen Sujets in das Projekt einfließen zu lassen, sagt Thomas Heyde, künstlerischer Leiter des FZML: “‘Leipzignoir 1914’ will auf verschiedensten Ebenen eine Brücke zum Jahr 1914 schlagen: Neben der thematischen Setzung durch Jan Deckers Text verweist das Projekt mit der Aufführung der Werke als konzertante Live-Hörspiele auf das zu Beginn des 20. Jahrhunderts so populäre Format des live gesendeten Radiohörspiels. Auch die insgesamt siebenköpfige Instrumentalbesetzung wird den Zuschauer in die 1910er Jahre zurück versetzen: Zusammen mit klassischen Instrumenten wie Oboe, Trompete und Klavier dürfen sich die Zuschauer auch auf Kuriositäten, wie die Singende Säge, die Nagel- und Strohgeige und das Heckelphon freuen, die exemplarisch für die damalige Experimentierfreude im Bereich des Instrumentenbaus sind.”

“Leipzignoir 1914” findet in Kooperation mit SWR und MDR sowie mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaat Sachsen, der Stadt Leipzig, der Ernst von Siemens Musikstiftung und des Konzerts des Deutschen Musikrates statt. Das ausführende Ensemble ist aus freien Musikerinnen und Musikern sowie Sprecherinnen und Sprechern zusammengesetzt.

www.fzml.de

www.utconnewitz.de

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