Die Stiftung "Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig" veranstaltet gemeinsam mit der Universitätsmusik am 17. März 2013, 20 Uhr, in der Thomaskirche zu Leipzig ein Benefizkonzert für die Schwalbennestorgel des künftig zugleich als Aula und Universitätskirche St. Pauli genutzten Raumes am Leipziger Augustusplatz.
Unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, musizieren Ludwig Güttler, Uwe Stickert und das Leipziger Bach-Collegium Werke von Johann Sebastian Bach, Johann David Heinichen, Georg Philipp Telemann, Johann Joachim Quantz u. a.
Karten zu 33 Euro/ermäßigt 20 Euro (zzgl. VVK) sind ab dem 26. November an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Der frühe Beginn des Kartenvorverkaufs macht es möglich, die Tickets als Weihnachtsgeschenk zu verwenden. Da die mitwirkenden Musiker dankenswerterweise auf Honorare verzichten, kommt der Kartenpreis weitgehend ungeschmälert als Reinerlös dem Benefizzweck zugute.
Schwalbennestorgel für die Universitätskirche St. Pauli
Am Ort der am 30. Mai 1968 auf Geheiß der SED zusammen mit der alten Universitätskirche St. Pauli gesprengten romantischen Mende-Orgel entsteht künftig auf der Westempore der Aula und Universitätskirche St. Pauli eine mit Haushaltsmitteln der Universität Leipzig finanzierte Orgel der Firma Jehmlich. Die Stiftung “Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig” hat sich zum Ziel gesetzt, neben dieser Hauptorgel den Bau einer weiteren Orgel nach historischem Vorbild zu fördern und damit an die jahrhundertealte, traditionsreiche Musikgeschichte der Universitätskirche anzuknüpfen.
In Michael Praetorius’ “Syntagma musicum” von 1619 finden sich Hinweise, dass es in der Paulinerkirche um 1528 eine kleine Orgel gegeben hat, die “in die höhe bey die Chor als Schwalbennest gesetzt” war. Eine solche Schwalbennestorgel soll nun hoch oben an der Wand im Chorraum der Universitätskirche entstehen. Dieses Instrument im Renaissance-/Frühbarockstil (mit 10 bis maximal 25 Registern) bereichert die künftige Musikspielstätte Universitätskirche St. Pauli.
Da es in weitem Umkreis keine vergleichbare Orgel gibt, gewinnt auch die Musikstadt Leipzig mit dieser Schwalbennestorgel ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Der Freistaat Sachsen trägt insgesamt 180.000 Euro zum Bau der Orgel und zu deren Einbau in die Kirche bei. 100.000 Euro konnte die Stiftung “Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig” zweckgebunden bei der Stadt Leipzig einwerben. Eine weitere Mitfinanzierung in Höhe von 50.000 Euro erfolgt durch die Stiftung und das heißt vor allem: durch die Bürger Leipzigs selbst!
Benefizanliegen von Ludwig Güttler
Zu seinen Motiven für die Durchführung des Benefizkonzertes sagt Professor Ludwig Güttler: “Mit dem beabsichtigten Bau der historischen, so genannten Schwalbennestorgel erhält die Universitätskirche St. Pauli ein ihre gottesdienstliche und kirchenmusikalische Tradition und Bedeutung unterstreichendes Kleinod zurück. Dies und die Besonderheiten, die sie aufweisen wird, verhelfen diesem Raum und damit Leipzig nicht nur im Rahmen der Leipziger Orgellandschaft zu einem Alleinstellungsmerkmal.
Der Stadt Leipzig bin ich auf Grund meiner dort – auch in der Universitätskirche – erfolgten musikalischen Prägung lebenslang zu Dank verpflichtet. Ich möchte mit unserem Benefizkonzert am 17. März 2013 in der Thomaskirche ein Stück weit diesen Dank abstatten. Im Zusammenhang mit einigen sehr betrüblichen Aspekten bei der Wiedergewinnung dieses so wichtigen Raumes ist dieses Konzert auch eine eindeutige Geste der Selbstbehauptung und Ehre der Leipziger Bürger, die auf die einzigartige Geschichte dieser Stadt stolz sind und den Fundamenten, die diese Geschichte ermöglicht und bewirkt haben, ihren Respekt durch Zuwendung und Unterstützung nicht versagen.”
Keine Kommentare bisher