Vom 20. bis zum 29. April trifft sich in Leipzig die internationale Vokalmusik-Szene beim 13. Internationalen Festival für Vokalmusik "a cappella" Leipzig. Zehn Tage erlebt das staunende Publikum wieder eine musikalische Mischung aus Alter Musik, Weltmusik sowie Jazz- und Pop-Arrangements.
Zu den teilnehmenden Ensembles gehören unter anderem VOCES8 und John Potter & Ambros Field aus Großbritannien, auch wird dieses Jahr zum ersten Mal ein Ensemble aus Spanien, Cap Pela das Publikum mit auf eine Reise in den mediterranen Süden Europas nehmen. Ein weiterer Höhepunkt des Festivals ist die Vokaljazzformation Cadence aus Kanada.
Beim 13. Internationalen Festival für Vokalmusik “a cappella” präsentieren zehn Ensembles ihr Können. Neben dem Gastgeber amarcord, der das Eröffnungskonzert dem Renaissance-Komponisten Orlando di Lasso widmet, können sich die Besucher auf ein internationales und vielseitiges Programm freuen.Das britische Vokalensemble VOCES8 erkundet in seinem Repertoire die Musikwelt von der Renaissance bis in die Gegenwart. Das 2003 gegründete Ensemble war bereits auf den Konzertbühnen der Royal Festival Hall, dem Tel Aviv Opera House sowie dem National Centre for the Performing Arts in Peking zu sehen. Ebenfalls aus Großbritannien kommen John Potter & Ambros Field, die gemeinsam mit dem Publikum auf eine elektronische Entdeckungsfahrt durch die Renaissance gehen. Der ehemalige Tenor des Hillard-Ensembles Potter wird Melodien des flämischen Komponisten Guillaume Dufay singen, die vom Komponisten Field mit elektronischen Hilfsmitteln modifiziert werden.
Aus Österreich reisen LALÁ nach Leipzig und nehmen das Publikum mit Leidenschaft, Charme und großer Freude am Singen mit auf eine musikalische Reise.
Aus Norwegen kommt Nordic Voices, die sich und ihre Musik der Natur verschrieben haben. Ebenso wie Heinavanker aus Estland, die sowohl Werke des Mittelalters als auch der Gegenwart im Repertoire haben. Die vier Sängerinnen von Kraja (Schweden) bezaubern mit traditionellen Folksongs ihrer Heimat und einigen Eigenkompositionen.
Zum ersten Mal wird in diesem Jahr das Temperament Spaniens beim Festival “a cappella” Leipzig zu hören sein. Cap Pela adaptieren bekannte Songs aus der Pop- und Filmmusik und sorgen, gemeinsam mit den acht Jungs von Audiofeels, die allein mit ihren Stimmen ein gesamtes Orchester erklingen lassen, für den populären Rahmen des Festivals. Klassiker der amerikanischen Jazz-Szene haben die vier Kanadier von Cadence im Gepäck.
Ensemble amarcord eröffnet ein besonderes Festival “a cappella 2012” auf besondere Weise
20 Jahre singt das Leipziger Vokalensemble amarcord inzwischen zusammen. 15 Jahre davon pflegt es außerdem das Internationale Festival für Vokalmusik “a cappella”, das Leipzig jedes Frühjahr für mehr als eine Woche zum zentralen Austauschplatz und Kulminationspunkt der A-cappella-Welt macht.
“Es ist ein nicht mehr wegzudenkender Teil unseres Schaffens geworden”, sagt amarcord-Bass Holger Krause – als Ausstellung, großen Workshop und Katalysator auch für das eigene Schaffen beschreiben es seine Ensemblekollegen. Stehenbleiben wollen amarcord nicht, und so wartet auch die 13. “a cappella”-Ausgabe vom 20. bis 29. April mit einigen neuen Facetten auf – angefangen beim Eröffnungskonzert der Gastgeber im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses.
Nach einem Requiem von Rolande de Lassus beim Festival 2011, widmet sich amarcord in diesem Jahr der weltlichen Seite des “belgischen Orpheus” und seiner Zeitgenossen. Nach einem beherzten Griff in den 2.000 Werke umfassenden Lassus?schen Notenschrank präsentiert das Ensemble zur Festival-Eröffnung – dem 111. “a cappella”-Konzert überhaupt – ein Programm, das von der mitreißenden Villanelle bis zum elaborierten Madrigal, von der höfischen Chanson bis zum deftigen Liedlein reicht und sich erschöpfend mit Liebesschmerz, überforderten Sängern, fehlgeleiteten Flöhen und Nasen aller Art auseinandersetzt.amarcord schätzt vor allem den vorhanden Spielraum von Lassus? Werken: Sie provozieren geradezu zu eigenen Interpretationen, meint Holger Krause über den Reiz, sich mit Lassus auseinanderzusetzen. Und Kollege Daniel Knauft ergänzt, dass Lassus – Kosmopolit und Renaissance-Mensch par excellence – seine Stücke nicht nur in verschiedenen Sprachen, sondern auch musikalisch äußerst “vielsprachig” komponiert habe.
Ganz in diesem Sinne hat amarcord sein Programm nun um eine entsprechende Facette bereichert: Der Leipziger Schauspieler Berndt Stübner wird zwischen den Stücken Briefe von Lassus lesen – oder vielmehr: zelebrieren. “Allerköstlichste, authentische Literatur”, verspricht Daniel Knauft. Vor Konzertbeginn (19:15 Uhr im Foyer vor dem Mendelssohn-Saal) gibt es zudem eine launig-fundierte Einführung mit Holger Schneider, langjähriger Booklet-Autor der amarcord-CDs und einer der “Fünf Weisen” aus amarcords Musikwissenschaftler-Stab. So bekommt die Eröffnung des 13. Festivals “a cappella” eine ganz besondere Note.
Aber auch in den folgenden Konzerten der Festivalwoche gibt es allerhand Neues zu entdecken.
Von den zehn Ensembles bei “a cappella 2012” geben fast alle ihr Leipzig-Debüt – darunter mit VOCES8 und Kraja junge Top-Ensembles aus den Acappella-Hochburgen Großbritannien und Schweden, aber auch erstmals Gruppen aus Estland, Spanien und Kanada. Ähnlich beim nunmehr 6. Internationalen A CAPPELLA Wettbewerb Leipzig, der begleitend zum Festival am 27. und 28. April ausgetragen wird: Acht Nachwuchsensembles aus Slowenien, Finnland, Deutschland, den Niederlanden, Tschechien, Lettland sowie erstmalig auch Italien und sogar Australien treten um den Leipzig A CAPPELLA AWARD, Preisgelder von insgesamt 4.000 Euro und Auftritte im Gewandhaus sowie bei “a cappella 2013” an.
Ein gänzlich neues Konzerterlebnis im Rahmen des Festivals bietet das Programm “Being Dufay” von John Potter und Ambrose Field: In einem (im wahrsten Sinne) einmaligen, multimedialen Livekonzept werden Gesangsfragmente des Renaissance-Komponisten Guillaume Dufay auf digitalem Wege live und in Echtzeit modifiziert, in neue Klangsphären transformiert und mit Videoprojektionen ergänzt.
Auch nach 15 Jahren Festival “a cappella” bleibt eines aber dennoch beim Alten: Mehr als eine Woche lang zeigt das Festival in Leipzig mit hochprofessionellen Ensembles aus aller Welt die enorme Vielfalt der Vokalmusik und die ungeheure Faszination an den Möglichkeiten der menschlichen Stimme. Dafür steht nicht zuletzt auch der Name seines renommierten Gastgebers: amarcord.
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