Am Donnerstag, dem 23. November, um 18 Uhr wird Pro Leipzig im Café des Hauses der Demokratie eine kleine Buchvorstellung geben. Dann wird der neueste Titel „Wasser, Wald und Menschen. Zur Geschichte der Leipziger Elster-Luppe-Aue“ vorgestellt. Ein Buch, das die Geschichte dieser einzigartigen Auenlandschaft so komplett erzählt wie noch kein Buch zuvor. Und das gerade richtig kommt zu den endlich beginnenden Programmen zur Auenrettung.

Geschrieben hat es der Historiker Michael Liebmann. Und man merkt, dass zwei Jahre Arbeit darin stecken, in denen Liebmann so gut wie alles aufgestöbert hat, was in den Archiven zur Geschichte dieser Landschaft vorhanden ist.

Was wir noch nicht wissen

Und wie das so ist, wenn sich ein kompetenter Historiker erst einmal in so ein Thema vertieft: Aus einem ursprünglich deutlich kleiner geplanten Buchprojekt von Pro Leipzig wird ein dickes, schweres und bilderreiches Standardwerk, das in seinem Reichtum erst einmal deutlich macht, was da alles noch nicht erforscht wurde.

Auch nicht in der jüngst mit so großem Aufwand geschaffenen vierbändigen Leipziger Stadtgeschichte zum 1.000. Jahrestag der Ersterwähnung. 1.000 Jahre, die auch vom Wasser geprägt waren, das immer direkt vor den Toren Leipzigs floss. Denn gern wird zwar zitiert, dass Leipzig am Kreuzungspunkt der großen Handelsstraßen Via Imperii und Via Regia entstand.

Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Leipzig als Handelsplatz entstand an einer wichtigen Furt, an der diese Handelsstraßen einerseits die Elster-Luppe-Aue querten und andererseits die Parthenaue. Denn da, wo heute der Verkehr auf dem Tröndlinring dröhnt, floss damals noch die Parthe in ihrem flachen und in Teilen sumpfigen Bett – was übrigens auch dem Hochweg am Partheufer seinen Namen gab: Brühl.

Leipzig, die Wasserstadt

Leipzig war immer eine Stadt am Wasser. Und die Bürger mussten sich immer mit den Flüssen in der Nachbarschaft arrangieren. Was ihnen jahrhundertelang leicht fiel, weil man aus guter Erfahrung wusste, dass man eine Stadt nicht in eine Flussaue hineinbauen darf. Eine Aue, die immer von jährlichen Hochwassern geprägt war, aber auch von einem Artenreichtum, von dem heute längst keine Rede mehr sein kann.

Denn schon im Hochmittelalter begannen die Anrainer, sich in die Aue vorzuwagen, die Wälder in der Aue zu bewirtschaften, Kanäle zu graben, Wehre und Mühlen zu bauen.

Was Liebmann natürlich auch dazu zwingt, sich mit ebenso bislang kaum erforschten Themen wie dem Mühlenwesen an den Aueflüssen und der Waldbewirtschaftung zu beschäftigen.

Aber die Besprechung dieses Buches, das für die nächsten Jahre garantiert zum Standardwerk über das Leipziger Gewässersystem werden wird, werden wir erst in einigen Tagen an dieser Stelle veröffentlichen. Wer das nicht abwarten kann und neugierig ist, dem sei die Buchvorstellung am 23. November ab 18 Uhr im Café des Hauses der Demokratie (Bernhard-Göring-Straße 152) empfohlen.

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