Leipzig ist nicht nur deshalb als Buchstadt bekannt, weil hier einmal das Zentrum der deutschen Buchproduktion war. Leipzig ist seit über 200 Jahren auch ein Ort, an dem das schöne Buch gepflegt wird und hochkarätige Buchgestalter/-innen und Illustrator/-innen ausgebildet werden. Darauf macht jetzt die Stiftung Buchkunst mit einer neuen Podcast-Reihe aufmerksam.

Wer weiß, wie faszinierend es ist, ein wirklich gut gestaltetes Buch in Händen zu halten und zu lesen, der wird sich in dieser Podcast-Reihe wie zu Hause fühlen.

Die Stiftung Buchkunst startet die neue Podcast-Reihe unter dem Titel „Leipzigs Neue Seiten. Buchgestaltung zwischen Tradition und digitaler Zukunft“. Sie befasst sich mit Leipzigs vielfältiger Buchgestaltungsszene, die es heute noch immer gibt. Moderiert und recherchiert von Nils Kahlefendt, Leipziger Repräsentant der Stiftung Buchkunst, erscheinen die Folgen ab sofort im Zwei-Monats-Rhythmus auf den gängigen Podcast-Plattformen und auf der Webseite der Stiftung Buchkunst. In Gesprächen und Reportagen stellt die Reihe aktuelle Positionen vor, die das Medium Buch weiterdenken.

„Leipzigs Neue Seiten“ macht somit sichtbar, wie sich die alte Welthauptstadt des gedruckten Wortes in den letzten Jahren neu erfunden hat – nicht zuletzt in den Biotopen der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) oder der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK). Auf der Webseite der Stiftung Buchkunst werden die Audiodateien um Arbeiten des Leipziger Fotografen Gert Mothes bereichert, der die Protagonist/-innen der jeweiligen Folge in ihrem Arbeitsumfeld porträtiert. Stück für Stück wächst das Projekt so zu einer Kartographierung der spannenden Leipziger Buchlandschaft in Texten, Tönen und Bildern.

Mit seiner ersten Episode „Spector Books oder Wie viele Gespenster passen in ein Buch?“, die seit Donnerstag, 18. März, online ist, ist der Podcast beim Leipziger Verlag der Stunde zu Gast, der vor 20 Jahren von Anne König, Jan Wenzel und Markus Dreßen gegründet wurde. Gespensterhaft seine Bedeutung wechselnd, tauchte der Name seitdem auf: als Büro, Titel einer Zeitschrift, immer wieder als Buchlabor für renommierte Kunstverlage.

Mit dem eigenen Verlag Spector Books, der inzwischen vielfach ausgezeichnet wurde und heute rund 50 Titel am Schnittpunkt von Kunst, Theorie und Design herausbringt, schlossen die drei schließlich die Lücke in der Wertschöpfungskette. Stets lotet Spector Books die Möglichkeiten eines lebendigen Austauschs zwischen allen an der Buchproduktion Beteiligten aus: Ein Grund mehr, in der ersten Podcast-Folge auch einen Abstecher ins thüringische Altenburg zu unternehmen – zu einer der besten Druckereien der Republik.

Unter dem Titel „Comics in LE oder Wer wird Millionaire?“, der am 18. Mai startet, sind in der zweiten Episode die Comic-Künstler Anna Haifisch und Max Baitinger zu Gast, die fast zehn Jahre lang zu den Organisator/-innen des Independent-Festivals „Millionaires Club“ für Comics, Plakate und Grafik gehörten. Ebenfalls mit dabei: Die HGB-Absolventin Lina Ehrentraut, die für Ende Mai in Leipzig mit dem Kunst-Kollektiv Squash die Snail Eye – Cosmic Comic Convention plant, und der Comic-Experte Andreas Platthaus, Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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