Manchmal klappt es, da erreichen auch Bücher, die in der L-IZ besprochen wurden, die Aufmerksamkeit der großen Buchpreis-Jurys. Das ist gerade in zwei sehr eindrucksvollen Fällen der Fall: Anke Stelling wurde mit ihrem Roman „Schäfchen im Trockenen“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Am 22. Februar kann man die Autorin auch im Schauspiel Leipzig erleben. Und der kleine Leipziger Verlag Reinecke & Voss freut sich über die Nominierung seiner Autorin Luise Boege für den BDI-Literaturpreis „Text und Sprache“.

Luise Boeges „Bild von der Lüge“ ist auf die Shortlist des vom BDI vergebenen Literaturpreises „Text und Sprache“ gekürt worden, mit einer Dotierung von 20.000 Euro einer der größten Literaturpreise Deutschlands.

„Für uns eine besonders große Anerkennung, denn nur zwei der zwölf nominierten Titel wurden von Kleinverlagen verlegt“, freut sich Verleger Bertram Reinecke. „Zugleich ist die Absolventin des Leipziger Literaturinstituts zusammen mit Tacis Würger, ebenfalls Jahrgang 1985, die jüngste nominierte Autorin.“

Luise Boege studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig sowie Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt. Sie veröffentlichte drei Bücher: „Kaspers Freundin“ (2015, Reinecke & Voß), „Bild von der Lüge“ (2017, Reinecke & Voß) sowie „ Die Schönheit der Wüste“ (2018, parasitenpresse). Sie erhielt diverse Auszeichnungen und ist Mitglied des kollektiven Verlagprojekts brother VRLG.

Was ihren 2017 erschienenen Band „Bild von der Lüge“ so besonders macht, haben wir in unserer Rezension erzählt. Die finden Sie hier.

Der Literaturpreis „Text & Sprache“ ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 12. Oktober in Leipzig verliehen. Die Jury tagt unter Leitung von Nina Hugendubel im Mai in der Berliner Landesvertretung des Freistaats Sachsen.

Der Preis der Leipziger Buchmesse wird natürlich schon im März auf der Buchmesse verliehen.

Kenah Cusanit, Jaroslav Rudiš, Anke Stelling und Feridun Zaimoglu heißen vier der fünf Kandidaten für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 in der Kategorie Belletristik. Sie stellen sich am Freitag, 22. Februar, um 19:30 Uhr im Schauspiel Leipzig den Fragen von Jörg Plath (Deutschlandfunk Kultur) und Carsten Tesch (mdr kultur). Letzterer moderiert auch ihre Begegnung mit dem Publikum am 23. Februar um 11:00 Uhr im Literaturhaus Halle/Saale.

Die vier vorgestellten nominierten Werke greifen unterschiedliche, zumeist historische Begebenheiten auf. Kenah Cusanit erzählt in ihrem Werk „Babel“ von der Ausgrabung der Überreste Babyloniens 1913, während Jaroslav Rudiš in „Winterbergs letzte Reise“ von der letzten Reise des 100 Jahre alten Wenzel Winterberg berichtet, die zu einer Reise in die Geschichte Mitteleuropas wird. Gleich zehn verschiedene Geschichten von Frauen von der Antike bis zur Gegenwart erzählt Feridun Zaimoglu in „Die Geschichte der Frau“. Ganz im Hier und Jetzt, in der sozial bedrohten Mittelklasse Berlins, spielt „Schäfchen im Trockenen“ von Anke Stelling.

Schäfchen im Trockenen: Der gnadenlos bissige Roman über die schönen verlogenen Reichen von heute

Schäfchen im Trockenen: Der gnadenlos bissige Roman über die schönen verlogenen Reichen von heute

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