Natürlich nutzen Verlage aus nah und fern die Leipziger Buchmesse und ihr Lesefest dazu, dem angereisten Lesepublikum auch das Besondere vorzustellen, das, was im deutschen Feuilleton meist zu kurz kommt oder gar nicht auftaucht, weil schlechte Debütromane oder professoraler Erzähl-Mulch alle Spalten verstopft. Dafür kommt ein gewisser Edvard Munch auf die Leipziger Buchmesse.
Dafür sorgt Atle Næss, der auf der Messe seine Biografie des “norwegischen Zauberlehrlings” präsentiert. – “Wie mit Besen hat unser norwegischer Zauberlehrling mit dem Pinsel herumgefuchtelt und sich gewiss dabei gedacht: ?Seht, ich brauche nur in meine Farbentöpfe hineinzutauchen, und Raphael und Tizian müssen sich vor mir verkriechen!’ Das ist die Impression norwegischer Observanz!”. So tönte das Berliner Tageblatt am 8. November 1892, nachdem die erste Ausstellung mit Bildern des Norwegers in Deutschland eröffnet worden war.
Anfangs belächelt, kritisiert und vielfach unverstanden, ist Edvard Munch heute fester Bestandteil der Riege weltweit bekannter und anerkannter Maler. In seinem Buch “Edvard Munch. Eine Biografie” hat der norwegische Autor Atle Næss das Leben und Wirken Munchs nachgezeichnet und liefert damit ein reiches und nuanciertes Bild sowohl des Menschen als auch des Künstlers, der Werke wie “Der Schrei” und “Madonna” hervorbrachte.
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse stellt Atle Næss die Biografie an drei Terminen in der Messestadt vor. Den Auftakt macht eine Lesung am Freitag, 14. März, um 18:30 Uhr in der Grieg-Begegnungsstätte Leipzig (Talstraße 10). Weiter geht es am Samstag, 15. März, um 17 Uhr, sowie am Sonntag, 16. März, um 13:30 Uhr, im Nordischen Forum, Halle 4, Stand C40, direkt auf dem Messegelände.
Autor und Kunstkenner Atle Næss hat mit “Edvard Munch. Eine Biografie” die erste moderne Biografie über das lange Leben und die einzigartige Karriere Edvard Munchs vorgelegt, die nun erstmals auch in deutscher Übersetzung erschienen ist ? erhältlich exklusiv als E-Book (bei amazon.de). Übersetzt aus dem Norwegischen und herausgegeben hat das Buch die Leipziger Übersetzerin Daniela Stilzebach
Der Thüringer Krimipreis auf der Leipziger Buchmesse
Auch der Erfurter Sutton Verlag bereist wieder die Leipziger Buchmesse. Man findet ihn am gewohnten Ort in Halle 5, Stand E 303. Und er nutzt die Messe auch wieder zur öffentlichen Verleihung des Thüringer Krimipreises 2014.
Im Rahmen von “Leipzig liest” vergibt der Verlag am Messedonnerstag, 13. März, von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr den Thüringer Krimipreis 2014 an Klaus Paffrath, der mit seinem Thüringen-Krimi “Sonne, Wind und Tod” die Jury überzeugte. Die Preisverleihung findet im Literaturforum Halle 3 ?buch aktuell’ (Halle 3, Stand E401) statt. Das Autorengespräch leiten die Chefredakteurin der TLZ Gerlinde Sommer und der Geschäftsführer des Sutton Verlags Sebastian Thiem.
Das Besondere an Klaus Paffrath, Jahrgang 1961, ist: Er ist seit 1993 als Jurist in der Thüringer Landesverwaltung tätig. Aber das ist nicht der einzige Grund für mörderische Fantasien: Seit vielen Jahren schreibt er Kurzkrimis, schaffte es beim Thüringer Krimipreis 2012 auf die Longlist und veröffentlichte 2010 unter der Pseudonym Johannes Goettsche “Kanzlerbonus”, seinen ersten Krimi um Johannes Fielding. In “Sonne, Wind und Tod” verbindet er Insiderwissen aus Politik und Verwaltung perfekt mit Sprachwitz, Ironie und vor allem einem maximalen Spannungsbogen. Und irgendwie hat der Verlag es fertig bekommen, dass er für diesen Roman auf sein Pseudonym Johannes Goettsche verzichtet und nicht nur die Thüringer mit einem Buch erfreut, das durchaus ein bisschen vor Realitätsnähe knistern darf.
Das Lesebuch zum Gellert-Geburtstag
Seinen großen runden 300. Geburtstag hat der Leipziger Dichter Christian Fürchtegott Gellert zwar erst 2015. Aber die Evangelische Verlagsanstalt hat jetzt schon das kleine Lesebuch vorgelegt, das die Leser erst mal wieder mit dem Werk des Fabel-Dichters bekannt macht. Da und dort ist er ja fast vergessen. Auch bei den Leipzigern, die ihn einst genauso verehrten wie seinen musikalischen Zeitgenossen Johann Sebastian Bach. Werner Marx hat das Lesebuch zusammengestellt und wird es zur Leipziger Buchmesse auch öffentlich vorstellen. Schauplatz wird der Grassisaal in der Stadtbibliothek Leipzig, wo Werner Marx am Samstag, 15. März, um 19 Uhr das Lesebuch “Gellert – Der alte Dichter und der junge Criticus” vorstellt. Die Moderation des Abends übernimmt Annette Weidhaas.
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Der Verlag lässt den Dichter auch schon zwei Tage vorher auftauchen: Am Donnerstag, 13. März, um 14 Uhr direkt auf der Buchmesse auf der Leseinsel Religion in Halle 3, Stand A 200. Auch zur Erinnerung daran, dass Gellert auch für seine tief religiöse Überzeugung bekannt war, die ihn zeitlebens zu einem Dichter des Friedens gemacht hat. Also eine hochaktuelle Botschaft, die es da wiederzuentdecken gilt.
Zukunft der Buchkultur – der Blog “Bücherdämmerung” geht online
Kurz vor der Leipziger Buchmesse launcht ein Autorenteam um Detlef Bluhm, Geschäftsführer des Börsenvereins Berlin-Brandenburg, in Zusammenarbeit mit der WBG den Blog “Bücherdämmerung” als Diskussionsplattform rund um die Zukunft der Buchkultur. Der Blog ist unter buecherdaemmerung.wordpress.com zu erreichen; auch auf Facebook kann man in die Diskussion einsteigen: www.facebook.com/Buecherdaemmerung.
Das gleichnamige Buch mit Texten von Katja Splichal, Volker Oppmann, Thomas Macho, Dietmar Dath, Elisabeth Ruge und anderen erscheint am 12. März im Lambert Schneider Verlag.
Ob dem Buch der Morgen oder der Abend dämmert, vermögen die Autorinnen und Autoren von “Bücherdämmerung” angesichts der digitalen Revolution nicht mit letzter Sicherheit zu sagen. Trotz ihrer unterschiedlichen Sichtweisen auf die Buchkultur und den Buchmarkt der Zukunft eint sie vor allem der Glaube an das Prinzip Buch, das schon vor der Schriftlichkeit existiert habe und auch den digitalen Wandel überleben wird. Da berichtet Diethmar Dath über das Leben als Autor, Volker Oppmann stellt die Entwicklungen im Bereich E-Reader und Smartphones vor. Elisabeth Ruge erklärt uns, wie in Zukunft verschiedene Formate des Prinzip Buchs nebeneinander bestehen werden. In diesem Sinne lädt der Blog “Bücherdämmerung” dazu ein, mit Branchenexperten zu diskutieren, zu spekulieren und zu philosophieren.
Das Buch nimmt zu Fragen Stellung wie: Wird die Digitalisierung das Schreiben verändern? Wie sehen die sozialen Netzwerke von morgen aus? Mit welchen technischen Entwicklungen ist in den nächsten Jahren zu rechnen? Stirbt das gedruckte Buch gar aus? Auf diese und viele andere Fragen antwortet “Bücherdämmerung” fundiert und visionär.
Nicht nur in der digitalen Welt, auch persönlich lädt das Autorenteam zur Diskussion ein. Auf der Leipziger Buchmesse stehen im Rahmen einer Podiumsdiskussion Volker Oppmann, Elisabeth Ruge, Stephan Selle und Katja Splichal Rede und Antwort. Zur Veranstaltung mit anschließendem Umtrunk laden die Autoren mit der WBG am Donnerstag, 13. März, um 15:30 Uhr auf der Leipziger Buchmesse ins Berliner Zimmer, Moderator ist Detlef Bluhm.
Zur Munch-Biografie von Atle Næss:
www.facebook.com/EdvardMunchBiografie
Zum Thüringer Krimi-Preis:
Zum Gellert-Geburtstag:
Zur Bücherdämmerung:
buecherdaemmerung.wordpress.com
www.facebook.com/Buecherdaemmerung
Der Verlag zur Bücherdämmerung:
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