Kontrovers wird es zugehen, wenn Uwe Siemon-Netto zur Leipziger Buchmesse am 15. März aus seinem Buch "Dúc, der Deutsche. Mein Vietnam, warum die Falschen siegten" liest. Spannend wird's allemal, denn der Autor wurde 1936 in Leipzig geboren und war einer jener Leipziger, die hinaus in die Welt zogen und sich dort einen Namen machten. Uwe Siemon-Netto erlebte als Kriegsreporter das Drama in Vietnam hautnah mit.
Mit den Augen des Kriegsberichterstatters beobachtete, erlebte und erlitt er die Grausamkeiten des Krieges, die er in seinem neuen Buch “Dúc, der Deutsche” jetzt aufgeschrieben hat. Siemon-Netto beschönigt nichts und zieht ein unerschrockenes Fazit: Die Falschen haben gesiegt. Vor allem schreibt Siemon-Netto über das vietnamesische Volk: Straßenjungen und kindliche Büffelhirten, tapfere Soldaten und unglückselige Kriegsopfer, kurz, über die ganze Palette einer Gesellschaft im Krieg.
“Dúc, der Deutsche. Mein Vietnam, warum die Falschen siegten” ist ein Memoirenband, der mit viel Humor Liebes- und Leidensgeschichten aus der Zeit des Vietnamkrieges erzählt. Der bekennende Christ Siemon-Netto führt uns zu den Schicksalen all derer, die Opfer der kommunistischen “Befreier” wurden. Dabei stellt er mit Blick auf Afghanistan die quälende Frage: Sind westliche Demokratien politisch und psychologisch unfähig, einen langen Guerillakrieg zu einem siegreichen Ende zu bringen?
Dr. Uwe Siemon-Netto ist seit 57 Jahren Journalist. Von 1965 bis 1969 berichtete er für den Axel-Springer-Verlag und danach für den “Stern” aus Vietnam.
Seine Reporter-Karriere startete er 1956 als Volontär bei der “Westfalenpost”, 1958 kam er zu Associated Press und war mit der Kamera dabei, als 1961 die Berliner Mauer gebaut wurde. Für den Springer-Verlag ging er nach London, Paris, New York, Vietnam, in den Mittleren Osten und nach Hong Kong. Fünf Jahre war er als Reporter in Vietnam unterwegs, den Sechs-Tage-Krieg in Israel hat er miterlebt und die chinesische Kulturrevolution.Das sind wichtige Wendemarken des 20. Jahrhunderts, die von unterschiedlichen Akteuren auch völlig unterschiedlich erlebt wurden. Wolfgang Drautz, ehemaliger deutscher Generalkonsul in Los Angeles, bringt es für sich so auf den Punkt: “Ich war Teil der rebellischen Jugendbewegung der sechziger Jahre, war also ein sogenannter ?68er?. Damals bildete ich mir meine Meinung anhand der aktuellen Berichterstattung in den Medien. Als ich jetzt ?Duc? las, ging mir auf, dass das nicht ausreichend gewesen ist, um mir ein realistisches Bild dieses Konflikts zu machen.”
Und Peter R. Kann, ehemaliger Vietnam-Korrespondent, dann Verleger des “Wall Street Journal”: “Diese Memoiren des bedeutenden deutschen Journalisten Uwe Siemon-Netto über seine langen Jahre in Vietnam sind ein Meisterwerk. Er schildert wie nur wenige andere das Pathos und die Absurditäten, den Kampf, die Grausamkeiten und den hohen Preis an Menschenleben eines Konfliktes, in dem – wie er unbeirrt und ganz zu Recht betont – die falsche Seite siegte.”Mit 50 Jahren gab Siemon-Netto seinem Leben noch einen anderen Dreh: Er studierte in den USA lutherische Theologie, betreute dabei als Seelsorger Vietnam-Veteranen, wurde an der Boston University promoviert und gründete das “Zentrum für lutherische Theologie und öffentliches Leben” in Kalifornien. 1992 wurde er an der Boston University zum Doktor der Theologie und Religionssoziologie promoviert und lebt heute in Kalifornien und Südfrankreich. Seine starke lutherische Bindung war dann wohl auch der Grund, warum er mit seinen Memoiren beim evangelischen Brunnen Verlag in Gießen gelandet ist.
Und mit dem kommt er nun zur Buchmesse nach Leipzig. Am 13., 14., und 16. März kann man ihn jeweils 16:00 bis 16:30 Uhr erleben beim “Kaffee mit Uwe – Diskussion mit einem Vietnamkrieg-Reporter” in Halle 3 am Stand A 102.
Am Samstag 15. März, 14:00 bis 14:30 Uhr, gibt es “Lesung und Gespräch: 40 Jahre Vietnamkrieg. Siegten die Falschen?” in Halle 3 auf der Leseinsel Religion
Und ebenfalls am Samstag 15. März, 16:00 bis 17:30 Uhr, “Lesung und Gespräch: 40 Jahre Vietnamkrieg. Siegten die Falschen?” im Gemeindehaus der Michaelis-Friedensgemeinde am Kirchplatz 9 in Gohlis (Nähe Friedenskirche).
Besuchen kann man den Brunnen Verlag auf der Leipziger Buchmesse in Halle 3, Stand A 102.
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