Einst galt der Leipziger Zoo als Löwenfabrik, weil es hier ständig wilden Löwen-Nachwuchs gab. Das hat sich in den vergangenen Jahren deutlich geändert und der Zoo ist mittlerweile froh, wenn es doch wieder zu erfolgreichen Löwengeburten kommt – so wie vor einem Jahr. Und das auch gleich noch mit vier kleinen Fleischfressern. Am Freitag, dem 5. Juli, nutzte der Zoo Leipzig deshalb die Gelegenheit, den Geburtstag der vier Löwenjungen zu feiern.

Die vier Jungen von Löwin Kigali feierten ihren ersten Geburtstag im Zoo Leipzig und haben zur Feier des Tages eine mit Leckereien bestückte „1“ auf der Löwensavanne Makasi Simba vorgefunden. In Löwenmanier wurde sich der Beute vorsichtig genähert und dann gemeinsam attackiert, bis auch das letzte Fleischstück mithilfe von Mutter Kigali erreicht wurde.

Fleisch zum ersten Geburtstag. Foto: Ferdinand Uhl
Leckeres Fleisch zum ersten Geburtstag. Foto: Ferdinand Uhl

„Man kann sehen, wie gut es dem einjährigen Quartett geht und welche Fähigkeiten sie im Laufe des ersten Jahres erworben haben. Die Löwin und das Pfleger-Team haben großartige Arbeit geleistet“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Die vier Junglöwen haben sich auch körperlich gut entwickelt und halten Kigali tagtäglich auf Trab.

Charakterlich unterscheiden sich die vier Jungtiere deutlich voneinander.

„Malu ist Mamas Liebling, beobachtet viel und orientiert sich an Kigali – was sie mag oder nicht mag, trifft auch auf Malu zu. Themba hat am längsten getrunken und ist einige Kilo schwerer als die anderen. Amaru hat zwei schwarze Streifen am Mähnenansatz und ist sehr souverän und unabhängig. Bahati ist sehr neugierig und unbedarft und steht neuen Situationen offen gegenüber“, erklärte Tierpflegerin Johanna Schumacher im Rahmen der öffentlichen Geburtstagsfeier.

Herr Zoodirektor Jörg Junhold moderiert die Geburtstags-Party. Foto: Ferdinand Uhl
Zoodirektor Jörg Junhold moderiert die Geburtstags-Party. Foto: Ferdinand Uhl

In der Natur nabelt sich der Nachwuchs im Laufe des zweiten Lebensjahres ab. Das wird auch im Zoo Leipzig geschehen. Während Kigalis Tochter künftig an der Seite ihrer Mutter bleiben wird, werden die drei männlichen Jungtiere voraussichtlich eigene Wege gehen und Leipzig verlassen.

„Kigali würde ihre Söhne nicht langfristig im Rudel akzeptieren und mit der Entscheidung zur Abgabe zum jetzigen Zeitpunkt haben wir mit Vorlauf die Möglichkeit, geeignete Halter zu finden. Damit gibt es dann auch die Option, perspektivisch einen genetisch passenden adulten Löwen zu integrieren“, erklärt Prof. Junhold.

Besucher des Leipziger Zoos können in den kommenden Wochen nicht nur dem Löwen-Nachwuchs beim Toben zuschauen, sondern im Rahmen des Abenteuer-Sommers auch zahlreiche weitere Aktionen von den Entdeckertagen, Insekten und Elefanten über Sommerkabarett bis zu Bastelaktionen erleben.

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