Pünktlich zum Beginn des Kant-Jubiläumsjahres am 22. April 2024 ist das Grabkreuz für John Motherby auf dem Alten Johannisfriedhof fertig restauriert, teilt das Kulturamt der Stadt Leipzig mit. Das um 1815 in Form eines Eisernen Kreuzes entstandene Denkmal wurde statisch gesichert, erhielt einen neuen Anstrich und die hervorgehobenen Buchstaben wurden neu vergoldet.

Mit der Erhöhung des Sockels erhielt das Denkmal wieder seine historische Form zurück. Außerdem wurde es um 90 Grad gedreht, um eine bessere Lesbarkeit der beidseitigen Aufschriften zu ermöglichen. Die Restaurierung wurde ermöglicht durch großzügige Spenden der Familie Motherby und des Vereins „Freunde Kants und Königbergs e. V.“ sowie durch Mittel des Kulturamtes der Stadt Leipzig.

Kant und Motherby

Die Freundschaft zwischen Immanuel Kant und John Motherbys Vater Robert reicht mindestens bis ins Jahr 1763 zurück. Das sonntägliche Mittagessen im Hause Motherby war fester Bestandteil in Kants späterem Leben. Er sah die Motherby-Kinder aufwachsen und gehörte praktisch zur Familie.

Robert Motherbys jüngster Sohn John (geb. am 16. September 1784) war wie seine Brüder ein vielseitig gebildeter Mann. Im Anschluss an sein Jurastudium wanderte er zwei Jahre durch Deutschland und Europa bis nach Paris und Genua und wurde nach seiner Rückkehr Regierungsrat in Königsberg.

Die Aufstellung des restaurierten Denkmals für John Motherby. Foto: Stadt Leipzig/Kulturamt
Aufstellung des restaurierten Denkmals für John Motherby. Foto: Stadt Leipzig/Kulturamt

Als Preußen im Jahr 1813 Frankreich den Krieg erklärte, meldete John Motherby sich freiwillig zur Königsberger Landwehr und kämpfte an der Seite der Russen gegen Napoleon. Der beliebte Offizier fiel am 19. Oktober 1813 in Leipzig bei der Erstürmung des Grimmaischen Tores.

Sein eigentliches Grab, unweit der Stelle seines Todes, verschwand mit dem Bau des Grassimuseums; das Kreuz wurde schließlich an seinem heutigen Standort aufgestellt.

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