Den Dienstag, 25. Juli, nutzte Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch, um auf ihrer Sommertour durch sรคchsische Tourismusgebiete auch Leipzig zu besuchen. Insbesondere wollte sie sich zur touristischen Entwicklung am Stadthafen Leipzig informieren. Den gibt es eigentlich noch nicht. Erst 2022 begannen ja die Bauarbeiten dafรผr.

Aber es gibt die Stadthafen Leipzig GmbH, die ihn einmal nutzen will und die natรผrlich vor Ort auch schon anzutreffen ist, mit Bar und Freisitz und ihren Booten an der Mole des kรผnftigen Stadthafens. Elektrisch betrieben, wie Mitinhaber Jan Benzien betont. Denn die Diskussion um klimafreundliche Antriebe auf Leipzigs Gewรคssern geht ja schon deutlich lรคnger. Und elektrische Passagierboote gehรถrten von Anfang an in diese Debatte. Mit diesen Booten werden dann auch kleine und groรŸe Rundfahrten angeboten.

Und zu so einer Rundfahrt war dann auch Barbara Klepsch eingeladen, die damit auch jenes Leipzig kennenlernte, das die einen die Wasserstadt nennen und die anderen Klein-Venedig.

Auch fรผr Klepsch ist der Stadthafen Leipzig ein wichtiger Baustein fรผr den Tourismus der Stadt Leipzig und zentraler Anlaufpunkt im weitlรคufigen Wassernetz. Der Treffpunkt am Elstermรผhlgraben wurde 2014 mit einem Bootsverleih und Freisitz, Beachvolleyballfeld und Fahrradverleih erรถffnet und soll fรผr den Wassertourismus weiter ausgebaut werden. Im weitesten Sinne gehรถrt er bereits zum Leipziger Neuseenland. Die wassertouristischen Angebote spielen auch fรผr die angrenzenden Stadtteile SchleuรŸig und Plagwitz eine wichtige Rolle.

Klein-Venedig in Leipzig. Foto: Sabine Eicker
Klein-Venedig. Foto: Sabine Eicker

Aber wie gesagt: Der eigentliche Stadthafen fehlt noch, auch wenn auf der angrenzenden Flรคche schon das dafรผr benรถtigte Loch ausgehoben wurde. War dieses Hafenbecken, in dem kรผnftig die Boote festmachen sollen, ursprรผnglich auf 4 Millionen Euro kalkuliert worden, so stand in den Planungen von 2019 schon eine Zahl von 7,2 Millionen Euro.

Mit einer Vorlage aus dem Februar 2023 rechnet Leipzigs Umweltdezernat nun mit 14,75 Millionen Euro, zu 90 Prozent gefรถrdert vom Freistaat Sachsen, der diesen Hafen als zentralen Ausgangspunkt fรผr die ErschlieรŸung der Leipziger Gewรคsser unterstรผtzt. Denn mit der Offenlegung des Elstermรผhlgrabens von der ElsterstraรŸe bis zur GottschedstraรŸe wird ab 2026 auch die Paddel-Route รผber den Elstermรผhlgraben ins Rosental mรถglich.

Mit Barbara Klepsch ging es freilich in die andere Richtung auf die Stadtelster und den รถstlichen Teil des Karl-Heine-Kanals, die sich als Schauplatz nachgefragter Bootstouren lรคngst etabliert haben. Auf dem Karl Heine-Kanal kommt man per Boot inzwischen ja bis zum Lindenauer Hafen. Mit den Booten der Stadthafen GmbH kann man auch ein Stรผck weit in den sรผdlichen Auwald hineinfahren, denn das ist auf der PleiรŸe oberhalb der Connewitzer Schleuse noch mรถglich. Da wird auch gern mal die Sichtung eines Eisvogels versprochen. Ziel ist in der Regel der Bootsverleih am Wildpark.

Ob eine Weiterfahrt รผber die PleiรŸe weiter sรผdwรคrts โ€“ gar bis zum Markkleeberger See โ€“ einmal mรถglich sein wird, steht in den Sternen. Daran kann auch die teure Stรถrstellenbeseitigung in der โ€“ zum Kanal begradigten โ€“ PleiรŸe nichts รคndern.

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