Mit dem Beschluss des Leipziger Doppelhaushalts 2023/24 im Februar gibt es endlich grünes Licht für die Finanzierung der Koordinierungsstelle Nachtleben oder vielmehr: für den zweiten Part der Doppelspitze der „Nighttime Governance“ für Leipzig, die Szene und Verwaltung zusammenbringt. Gesucht wird eine Person, die sich ab Juli dieses Jahres für die künftige sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Weiterentwicklung der Leipziger Nachtkultur und – ökonomie einsetzt.
Seit Vorstellung des Modells „Nighttime Governance“, immerhin schon 2020, scheiterte die Besetzung der Stelle am lieben Geld. „Aufgrund der wirtschaftlichen Einbrüche der Pandemie war es uns bis heute seitens des NachtRates nicht möglich, diese wichtige Stelle aus unseren Eigenmitteln zu besetzen“, schildert Jana Mildbrodt, die Mitglied im NachtRat Leipzig für das LiveKommbinat ist. So kam es, dass seit 2021 Leipzigs Fachbeauftragter für Nachtleben, Nils Fischer, allein am Schreibtisch der Doppelspitze sitzt.
Sofern auch die Landesdirektion den städtischen Haushalt freigibt, geht das Konzept nun endlich auf. Und setzt auch ein Zeichen: „Mit der Schaffung einer Stelle für die Belange der Nachtkultur zeigt die Stadtverwaltung, welch hohen Stellenwert die Club- und Veranstaltungsszene in Leipzig besitzt. Gerade jetzt ist es wichtig, diese auch mit personellen Ressourcen zu unterstützen“, bekräftigte Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke.
Bei der Stelle, die auf 75 Prozent ausgeschrieben ist, geht es vor allem um Vernetzung, Beratung sowie die Akquirierung von Fördermitteln. Der oder die Fachbeauftragte soll Bedarfe analysieren und dazu passende Maßnahmen entwickeln, genauso wie sie oder er die Schnittstelle der Außenkommunikation der nachtlebigen Szene sein wird.
„Die Koordinierungsstelle Nachtleben wird unsere während der Pandemie aufgebauten Netzwerke, mit denen schon so viel Wegweisendes in den letzten Jahren erreicht werden konnte, professionalisieren“, ergänzt Milbrodt.
Den Leipziger NachtRat gibt es seit September 2021. Das ehrenamtliche Expert/-innengremium setzt sich zusammen aus verschiedensten Akteur/-innen des Leipziger Nachtlebens, darunter der Initiative Leipzig + Kultur e. V., Kreatives Leipzig e. V., LiveKommbinat Leipzig e. V., der Polizeidirektion Leipzig, dem Kulturamt, dem Amt für Wirtschaftsförderung und Aidshilfe leipzig e. V.
Die Frist für Bewerbungen wurde kürzlich sogar verlängert: Bis zum 21. April können Interessierte ihre Unterlagen einreichen. Genauere Informationen zu den Anforderungen und Konditionen gibt es hier.
„Doppelt hält besser“ erschien erstmals am 31. März 2023 in der aktuellen Printausgabe der Leipziger Zeitung (LZ). Unsere Nummer 111 der LZ finden Sie neben Großmärkten und Presseshops unter anderem bei diesen Szenehändlern.
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