Der Sommer endet erst am 24. Oktober. Zumindest in Leipzig. Denn am Wochenende 23. und 24. Oktober zeigen die Festivalmacher von NEU/SORTIEREN am Völkerschlachtdenkmal ihr ganz besonderes Finale zum Kultursommer 2021 – riesengroß, in künstlerischen Projektionen auf der Schauseite des gewaltigen Denkmals. Denn was dort zu sehen sein wird, wurde in Sommer in zahlreichen Künstler-Werkstätten erarbeitet.

Vom 17. bis zum 21. Juni hatten die Macher von NEU/SORTIEREN im gesamten Stadtgebiet Leipzig unterschiedlichste Räume als Galerien geöffnet und dabei rund 120 Künstler/-innen eingeladen, sich zum Thema NEU/SORTIEREN mit ihren jeweiligen Kunstformen zu präsentieren.

„Obwohl wir eine durchweg positive Resonanz der Besucher/-innen des Festivals für die Ausstellungen, Performances und Konzerte bekamen, gab es doch aufgrund der pandemischen Situation und der zum Zeitpunkt stattfinden Öffnung viel Verunsicherung bei den Besucher/-innen, was sich auf die Besucherzahlen auswirkte“, resümiert Mirko Fahr die Einschränkungen des Sommers.

„Da unser Engagement, künstlerischen Positionen Öffnungs- und Wirkungsperspektiven zu bieten, nicht entsprechend im Stadtraum Leipzig wahrgenommen wurde, haben wir uns entschlossen, die beteiligten bildenden Künstler/-innen im Rahmen einer großen Lichtprojektion erneut auf der Fassade des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig auszustellen. Somit möchten wir auch die Menschen einladen, die sich aus gesundheitlichen Bedenken nicht in unsere Galerien in Innenräumen begeben konnten.“

Und so gibt es jetzt noch einen Nachschlag für den Kultursommer: Am 23. und 24. Oktober bekommen die beteiligten Künstler/-innen jeweils ab 18 Uhr eine Plattform, ihre künstlerischen Positionen mit den Leipziger Bürger/-innen zu teilen und das Völkerschlachtdenkmal visuell umzugestalten, neu zu sehen, zu interpretieren, neu zu sortieren. Es werden etwa 20 unterschiedliche Arbeiten zu sehen sein, die sich alle in unterschiedlichen Formen und Gestaltungen, der Umgestaltung des Völkerschlachtdenkmals annehmen. Alle 10 Minuten werden die Motive gewechselt.

Der Verein und die Finanzierung

Hinter NEU/SORTIEREN steht der Verein Omnes e. V. Er wurde im Juni 2016 gegründet und ist ein Zusammenschluss von Personen aus Kunst, Medien und Sozialwissenschaften. Sein Anliegen definiert er so: „Er agiert unabhängig sowohl von unmittelbar ökonomischen, wie auch (kultur-)politischen Interessen. Diese doppelte Autonomie prädestiniert den Verein als Ort des künstlerischen Experiments, in dem ohne Rücksicht auf politische Verpflichtungen oder merkantiles Kalkül innovative kuratorische Arbeit geleistet werden kann. Seine schlanke Organisationsform erlaubt ihm darüber hinaus, flexibel, schnell und unbürokratisch auf aktuelle künstlerische Entwicklungen zu reagieren und diese aktiv mitzugestalten.“

Das Projekt NEU/SORTIEREN begreift sich dabei als Impulsgeber. „Wir wollen Künstlern Öffnungs- und Gestaltungperspektiven geben, um eine neue Normalität in der pandemischen Situation zu erzeugen“, so Fahr.

„Dazu versuchen wir, unter dem Deckmantel des Festivals viele Kulturträger und Veranstalter zu bündeln und den Künstlern auch neue Möglichkeiten der Präsentation zu bieten. Durch die unberechenbare pandemische Situation wurde das Festival in kürzester Zeit aus einer unbedingten Dringlichkeit aus dem Boden gestampft.“

Was dann freilich auch bedeutet: Auch das große Kunstereignis am Völkerschlachtdenkmal muss noch finanziert werden.

„Wir benötigen für die Planung und Umsetzung der Lichtprojektion am Völkerschlachtdenkmal ungefähr 10.000 Euro“, teilt der Omnes e. V. mit. „Um nicht in der Selbstausbeutung komplett unterzugehen, sind wir für jede Unterstützung dankbar.“

Unterstützen kann man die Kampagne auf www.startnext.com/neusortieren-ausklang oder direkt mit Spenden auf www.paypal.com.

Update, 12. Oktober: Aufgrund organisatorischer Gründe haben die Veranstalter die Veranstaltung “Light Art Experience”,  ursprünglich für den 23.10.2021 – 24.10.2021 vorgesehen, auf den 22.10.2021 und 23.10.2021 vorverlegt.

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