Die aktuellen Coronaschutzverordnungen der Länder mit dem 2G-Optionsmodell sind kein tragfähiges Modell für die Kultur, schreibt Falk Elstermann stellvertretend für die Initiative Leipzig plus Kultur. Um wieder in vollem Umfang und ohne Beschränkungen arbeiten zu können, fordert die Initiative die Bereitstellung von kostenlosen PCR-Tests für alle Bürger/-innen. Im Gegenzug könnten die Wirtschaftshilfen im Kulturbereich entfallen.
Die Position der Initiative Leipzig Plus Kultur:
Sicher und offen – Kultur für alle ist wieder möglich!
Ein Ende der pandemiebedingten Einschränkungen im Kulturbereich ist möglich und finanzierbar. Deshalb fordern wir einen schnellstmöglichen Paradigmenwechsel in der Coronapolitik. Die Einführung des 2G-Optionsmodells ist kein tragfähiges Modell für die Kulturwirtschaft. Es grenzt Menschen aus und delegiert ordnungsrechtliche und hoheitliche Aufgaben an Kulturmacher/-innen und Spielstättenbetreiber/-innen.
Wir unterstützen die öffentlichen Impfkampagnen und empfehlen allen Bürger/-innen, sich impfen zu lassen, wenn keine gesundheitlichen Gründe dagegensprechen. Die Entscheidung, sich einer Impfung zu unterziehen, ist jedoch eine freiheitliche und private. Sie darf nicht dazu führen, dass Menschen von kulturellen Angeboten ausgegrenzt werden.
Wir fordern die Möglichkeit für alle Bürger/-innen, einen kostenlosen PCR-Test in Anspruch nehmen zu können. PCR-Tests können Infektionen mit den bisher bekannten Variationen des COVID-19-Virus sicher erkennen und für einen klar bestimmbaren Zeitpunkt ausschließen, dass eine Person COVID-19 übertragen kann.
Mit der Möglichkeit für nicht geimpfte Personen, sich PCR-testen zu lassen, können alle Kulturveranstaltungen ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Es müssen keine Abstände eingehalten und keine Masken getragen werden. Spielstätten können ohne Kapazitätsbegrenzungen Veranstaltungen durchführen. Damit wird es möglich, unter sicheren Bedingungen wieder ein vollumfängliches Kulturleben zu gestalten.
Das Angebot kostenloser PCR-Tests für alle ungeimpften Bürger/-innen ermöglicht, dass Kultureinrichtungen, Clubs und Spielstätten wieder unter den wirtschaftlichen Bedingungen arbeiten können, unter denen sie vor der Pandemie agiert haben. Damit können die Kurzarbeiterregelung und alle Wirtschafts- und Überbrückungshilfen für kulturelle Einrichtungen, Projekte und freiberufliche Künstler/-innen eingestellt werden. Durch den Normalbetrieb steigen auch die Steuereinnahmen des Staates wieder an, die mit den ausgefallenen Umsätzen der vergangenen 18 Monate ebenfalls ausgeblieben waren.
Mit diesen Maßnahmen können wir erreichen, dass wissenschaftlich bestätigte Erkenntnisse aus verschiedenen Modellprojekten in die Realität umgesetzt werden. Einer weiteren Spaltung der Gesellschaft muss entgegengewirkt werden. Die in den vergangenen Jahrzehnten hart erarbeiteten Konzepte zu Inklusion, Niedrigschwelligkeit von Kulturangeboten, Einbeziehung von marginalisierten Bevölkerungsgruppen sollen schnellstmöglich wieder aufgenommen bzw. fortgesetzt werden.
Wir fordern von Landes- und Bundespolitik, diese Vorschläge intensiv zu prüfen und eine Umsetzung unmittelbar anzugehen.
Wenn die Äußerungen zur Wichtigkeit der Kulturlandschaft nicht nur Lippenbekenntnisse gewesen sind, braucht es jetzt eine Entscheidung, um die Kulturlandschaft sicher und in vollem Umfang wieder in Gang zu bringen. Eine solche Entscheidung darf nicht an bürokratischen oder finanziellen Bedenken scheitern. Die weitere Verödung des Kulturlebens und die weitere Spaltung unserer Gesellschaft werden uns sonst in allen Belangen weitaus teurer zu stehen kommen.
Falk Elstermann
Im Namen der Initiative Leipzig + Kultur
Keine Kommentare bisher
Aber wenn doch die meisten geimpft sind, was ist denn das Problem mit 2G? Was spaltet denn da wen vom wem ab?
Soo jung sind die Gäste in der Nato ja auch nicht mehr.