Gerade stöhnte Deutschland über die erste Hitzewelle des Jahres mit Temperaturen bis über 35 °C. Es wird nicht die letzte Hitzewelle des Sommers sein. Wer heute Häuser baut, der sollte den Klimawandel dabei auf keinen Fall außer Acht lassen.
Hitzewellen werden häufiger
Seit Jahren warnen Wissenschaftler davor, dass sich Hitzewellen in Mitteleuropa häufen werden, sollte der Anstieg der Klimaerwärmung nicht begrenzt werden. Besonders betroffen sind Ballungszentren, in denen Flächenversiegelung und Betonbauten die Hitze noch verstärken.
Entgegen jeder Vernunft wird noch immer Nachverdichtung angestrebt, statt auf mehr Grün zu setzen. Leipzig und Halle stehen allerdings im Ranking der grünsten Städte Deutschlands ganz gut da und sind in diesem Kontext sogar unter den Top 5 zu finden und wir sollten unbedingt darauf achten, dass dieser Status quo gehalten wird.
Dass Stadtentwicklung auch anders gehen kann, zeigen uns Metropolen in Asien. Das südostasiatische Singapur erfindet sich seit Jahren als Garden City neu und gilt als Vorreiter des Vertikalen Grüns: Hochhäuser mit sogenannten hängenden Gärten, die die Fassaden bedecken und für frische Luft sorgen, die unmittelbare Temperatur am Haus deutlich nach unten korrigieren und dazu noch Feinstaub aus der Stadtluft filtern. Studien zufolge beträgt die Abkühlung am Gebäude bis zu 12 Grad.
Smarte Technik hilft beim Kühlen des Wohnraums
Was also können Bauherren und Immobilienplaner in Deutschland noch tun? Zum einen sollten auch sie auf vertikales Grün und möglichst viele weitläufige Grünflächen mit Bäumen setzen. Diese entzerren den Hitzestau in dichtbebauten urbanen Regionen. Doch auch bei der kleinteiligen Planung ist ein Umdenken gefragt.
Hier kann vor allem auch moderne Smart Home Technik helfen. Smarte Wetterstationen mit WLAN-Verbindung leiten Daten ihres Außensensors an das eigene Smartphone und den Smart-Home-Hub weiter. Dieser kann bei steigenden Temperaturen die hauseigene Klimaanlage punktgenau steuern – wahlweise automatisch oder manuell.
Berufstätige verschwenden tagsüber keine Energie für die Kühlung, wenn sie ohnehin nicht zu Hause sind, kehren aber abends in eine gerade perfekt temperierte Wohnung zurück. Die meisten Geräte können sogar noch mehr, als nur die Temperatur regeln. Sie registrieren die Luftfeuchtigkeit und passen diese bei Bedarf an.
Umdenken beim Hausdesign gefragt
In den letzten Jahren dominierte die Nachfrage nach möglichst lichtdurchfluteten Häusern mit großen Fenstern. Tatsächlich kann es im Winter angenehm sein, wenn möglichst viel Tageslicht ins Haus gelangt. Doch Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichen, könnten schon bald wieder obsolet werden, denn je höher der Glasanteil, umso stärker die sommerliche Überwärmung.
Da helfen auch innen angebrachte Thermojalousien nicht viel. Ganz wichtig ist die Verwendung beschichteter Fenster mit möglichst niedrigem Gesamtenergiedurchlassgrad. Die besten Fenster bringen es auf 0,25, das heißt, nur 25 Prozent der Lichtenergie dringt ins Innere.
Daneben gilt für die direkte Umgebung: Schatten schaffen! Dies reicht von klassischen mediterranen Fensterläden aus Holz bis zu ultramodernen ausfahrbaren Markisen und Rollläden. Nicht zuletzt sollten auch private Hausbauer von Anfang an mit vertikalem Grün planen und kleine Flächen für Dachgärten, begrünte Fassaden und mehr gestalten. Dann lassen sich die nächsten Hitzewellen besser überstehen.
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