Langsam und ganz vorsichtig kommt Leipzigs Freie Kulturszene wieder aus dem Corona-Modus. Nach einigen Wochen coronabedingter Pause startet auch die naTo am 27. Juni wieder zaghaft in den Veranstaltungsbetrieb. So wie vorher wird allerdings wenig sein. Zuschauerränge und Bühne werden deutlich leerer daherkommen, wirtschaftliche Sorgen gehören keineswegs der Vergangenheit an, befürchtet das beliebte Haus am Südplatz.

Nach über drei Monaten Corona-bedingter Pause öffnet die naTo am 27. Juni erstmals wieder die Türen für den Veranstaltungsbetrieb. Es ist ein Neustart im Kleinen – nicht nur, was den Umfang des Programms angeht. Auch auf der Bühne und den Zuschauerrängen wird sich aufgrund der geltenden Abstands- und Hygienevorschriften ein deutlich reduziertes Bild ergeben. Letzteres ist auch ein Grund dafür, warum der Livebetrieb nicht zeitgleich mit der Gastronomie bereits Mitte Mai an den Start gegangen ist.

Zunächst waren Konzepte zu entwickeln, um einen sicheren und dadurch für Künstler/-innen, Publikum und Personal behaglichen Veranstaltungsablauf sicherzustellen, erklärt Svenja Grust die Probleme bei der Wiedereröffnung des Hauses. Gleichzeitig standen wirtschaftliche Gesichtspunkte zur Prüfung.

Das Fazit: Rein wirtschaftlich betrachtet grenzt es nahezu an Wahnsinn, bei einer auf ein Viertel reduzierten Besucherkapazität, den Veranstaltungsbetrieb wieder aufzunehmen, während unklar bleibt, ob, wie und vor allem wann staatliche Unterstützung die daraus weiter resultierenden Defizite kompensieren könnten. Doch die naTo brennt für Kultur und so überwiegt für den Moment der Drang, auch endlich wieder Kultur anbieten zu können.

Im Juni und Juli werden hauptsächlich Doppelvorstellungen stattfinden, Ensembles, Handlungen und Performances wurden so angepasst, dass auch auf der Bühne die Abstandsregeln eingehalten werden. Los geht es am 27. Juni mit der Premiere des Improtheaterstückes „Das Münchhausen Syndrom“, bei dem vier Improspieler/-innen anlässlich des 300. Geburtstags Münchhausens in die Rolle des berühmten Lügenbarons schlüpfen. Es folgt eine Doppelvorstellung am Tag darauf.

Am 29. Juni kehrt auch das beliebte Format „Magic Monday“ mit zwei Vorstellungen zurück auf die naTo-Bühne. Gezaubert wird an diesem Abend allerdings mit Latexhandschuhen und Sicherheitsabstand, auf die sonst üblichen Gastauftritte bekannter Magier/-innen wird verzichtet. Im Juli wird es dann erstmals auch wieder musikalisch in der naTo.

Die Liedertour feiert mit einem Doppel-Release-Konzert zu Ralph Schüllers neuem Album „Danke. Schade.“ am 2. Juli gewissermaßen ein Heimspiel. Ähnlich verhält es sich mit der TheaterTurbine, die mit ihrem Format „Das Labor“ und reduzierter Besetzung am 4. Juli auf Grundlage von Publikumsimpulsen noch ungeahnte Geschichten heraufimprovisieren wird.

Aber bevor man das Haus besucht, bittet Svenja Grust die die Gäste: Bitte informieren Sie sich im Vorfeld Ihres Besuchs über die für Gastronomie und Veranstaltungsbetrieb geltende Hausordnung unter www.nato-leipzig.de.

Die Veranstaltungeni der naTo im Juni und Juli im Überblick:

27. Juni, 19 Uhr: Theaterpremiere „Das Münchhausen Syndrom“, Knalltheater

28. Juni, 16 Uhr und 19 Uhr: Theater „Das Münchhausen Syndrom“, Knalltheater

29. Juni, 19 Uhr und 21 Uhr: Show Magic Monday (Covid-19 Special)

2. Juli, 19 und 21 Uhr: Liedertour-Heimspiel in der naTo Danke. Schade. – SCHÜLLER-Release-Konzert zum neuen Album

4. Juli, 19 und 21 Uhr: Improtheater Das Labor (Covid-19 Special) | TheaterTurbine

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