Am Donnerstag, 19. September, ging die Glasarche des Landschaftspflegevereins Mittleres Elstertal e. V. auf dem nördlichen Thomaskirchhof vor Anker, wo sie seitdem von der Zerbrechlichkeit der Natur kündet. Neben den Bemühungen, das Kunstwerk nach Leipzig zu holen, hat das Naturkundemuseum Leipzig auch ein Rahmenprogramm aufgesetzt.

Den Start macht am Montag, 30. September, um 18 Uhr im Stadtbüro am Burgplatz Museumsdirektor Dr. Ronny Maik Leder mit seinem Vortrag „Das Naturkundemuseum Leipzig – Arche der Biodiversität“. Der Eintritt ist frei,

„Auf dem Weg zum Neuen Naturkundemuseum Leipzig“ – dieser Slogan begleitet die jüngere Entwicklung dieser bedeutenden Leipziger Institution naturkundlicher Bildung. Dabei steht vor allem die zukünftige Form seiner Ausstellung, die Präsentation der vermittelnden Bildungsangebote und die schiere Ästhetik seiner Zentralinstallationen im Vordergrund.

Eigentlich schade, denn dabei wird allzu schnell vergessen, was das Rückgrat und das Wesen eines Naturkundemuseums ist, formuliert das Naturkundemuseum ein Problem, das lange Zeit die Diskussion um das Haus an der Lortzingstraße bestimmte. Des Museums Natur definiere sich immer über die Bestände seiner Sammlung. Sie sind das prägende Charakteristikum des Hauses und geben ihm – in der thematischen Übersetzung in die Ausstellungen – ein unverwechselbares Antlitz. Insofern ist das Naturkundemuseum Leipzig als großartiges Archiv des regionalen und grenzübergreifenden Naturraumes ganz wesentlich eine Arche der Biodiversität, ein Bewahrer der Vielfalt an Formen des Lebens.

Nur wurde das im Haus an der Lortzingstraße nicht sichtbar, weil der über 100 Jahre alte Schulbau gar keine Flächen für große naturkundliche Ausstellungen hat. Erst als die Pläne für ein neues Domizil in der Halle 7 der Spinnerei spruchreif wurden, konnte Naturkundemuseumsdirektor Ronny Maik Leder auch Pläne für eine attraktive Dauerausstellung skizzieren.

Und so wird auch eine Dauerausstellung an anderem Ort aussehen. Aktuell werden ja noch einmal alle drei möglichen Alternativstandorte (Stadtbad, Bowlingzentrum und Lortzingstraße) daraufhin untersucht, ob sich dort ein modern konzipiertes Naturkundemuseum verwirklichen lässt.

„Dieser Wesenszug ist Auftrag und Verpflichtung, Mission aber auch Richtungsweiser“, betont Leder.

Die Arbeiten mit den Sammlungen vollziehen sich in der Regel im geschützten Raum ohne Publikum. Wie wichtig sie sind und welche Quelle stetigen Erkenntnisgewinnes sie sein können, während sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten leisten, davon berichtet der Direktor des Naturkundemuseums der Stadt Leipzig in seinem Vortrag am 30. September. Er eröffnet dabei eine Vortragsreihe, welche im Rahmen des Projektes Glasarche, dessen Host das Naturkundemuseum Leipzig ist, prominente Forscher und Naturschützer, aber auch Glauben und Bürgerschaft zu Wort kommen, ins Gespräch bringen und wo nötig, auch streiten lässt. Denn eines ist klar: Umweltschutz geht uns alle an.

Eine zerbrechliche Erinnerung daran, dass unsere Erde in einer bedrohlichen Krise steckt

Eine zerbrechliche Erinnerung daran, dass unsere Erde in einer bedrohlichen Krise steckt

 

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