Am heutigen 30. Mai werden die meisten Leipziger fast nur die bunten Sternwanderungen von "Lipsias Löwen" und den großen Freude-Freude-Anschluss auf dem Augustusplatz sehen. Manche werden ein seltsames Bauchgefühl haben: Nimmt sich diese Stadt überhaupt nicht mehr ernst? Nicht nur der "Marsch der Unsichtbaren" bringt eine notwendige kritische Note ins Leipziger Jubiläums-Geplätscher. Auch das 1. Leipziger Frauenfestival fragt mal: War da nicht was?
1.000 Jahre Leipzig wurden möglich durch Kraft, Beharrlichkeit, Kreativität und den Mut zu Veränderungen von Menschen. Dass von ihnen über die Hälfte „weiblich“ war und ist, besitzt auch in der Stadt oft keine große Bedeutung.
“Viel wurde in vergangenen Jahrzehnten erreicht – doch es ist nun einmal ein Sachverhalt, dass auch heute noch Frauen in vielen Bereichen des Alltags und gesellschaftlichen Lebens nicht in gleichberechtigter Weise vertreten sind”, schätzt Grünen-Stadträtin Katharina Krefft ein. “Aber in unserer Demokratie ist die Zeit mehr als überfällig, um Kraft, Beharrlichkeit, Kreativität und den Mut zu Veränderungen von Frauen entsprechend zu zeigen und neue Wege zu beschreiten.”
1.000 Jahre Leipzig sind ein hervorragender Anlass, um Frauen dieser Stadt in ihrer Souveränität, Individualität und Lebensfreude öffentlich zu feiern. Und das von Frauen organisierte Festival versteht sich genau dazu als ein impulsgebendes Kultur-Ereignis: Frauen setzen in Leipzig ein Zeichen für eine geschlechtergerechte Zukunft.
Das 1. Leipziger Frauenfestival ist ein Kooperationsprojekt des Referats für Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Leipzig, dem Frauen für Frauen e. V. Leipzig und dem Soziokulturellen Zentrum Frauenkultur Leipzig, unterstützt von den Stadträtinnen Katharina Krefft und Gesine Märtens (beide Bündnis 90/Die Grünen), Mrs. Pepstein (Radio Blau) und Maria Lev.
„Mehr Gerechtigkeit“ soll das Lebensgefühl und die Lebenserwartungen eines jeden Menschen – nicht nur in dieser Stadt – positiv beeinflussen und die Entwicklung der Leipziger Stadtgemeinschaft weiterbringen. Dafür will das 1. Leipziger Frauenfestival öffentlich eintreten und zeigen, was Mädchen und Frauen aller Generationen in dieser Stadt bewegt, was sie tun, was sie leisten, was sie wollen… und auch wie sie mit allen anderen feiern.
Zu den beteiligten Künstlerinnen gehören: Ingeborg Freytag und Ayodele Big Band, der Percussion Frauen-Chor CantaAnimata, Nhi Le, die Poetryslamerin Sookee aus Berlin, Karolina Trybalaund, die Leipziger Rapperin Jazz KET, Mona Ragy Enayat, Nadine Maria Schmidt & Frühmorgens am Meer, Bernadette La Hengst und ebenfalls zu hören gibt es die Ergebnisse eines Musik-Workshop-Projekt mit Leipziger Mädchen. Ab 19.30 Uhr gehört die Bühne dann Ira Atari (Electropop) und DJ-Ipek (Eklektik BerlinIstan).
Das Frauenfestival findet am Samstag, 30. Mai, von 14 bis 23 Uhr auf dem Leipziger Marktplatz statt.
Geboten wird Musik mit vielen Künstlerinnen aus Folk, Pop, Elektro, Klassik, dazu Walking Acts, Statements, Angebots- und Info-Markt, Feiern, Kinder- und Mitmach-Angebote, Party und vieles mehr. Eröffnet wird das Frauenfestival durch die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping.
Keine Kommentare bisher