Die schwarze Szene hat in Leipzig einen großen Anteil am kreativen Selbstverständnis. Immer wieder gab und gibt es innovative Veranstaltungen, Menschen dunkler Couleur aber unterschiedlicher Schattierungen kommen zusammen und machen was miteinander. Maria Bischof ist eine der Oranisatoras des Ganzen und hat dies sogar richtig studiert. Mehr davon und warum Dirk Bernemann nun beim Schwarzlicht-Festival auftritt, verriet sie Volly Tanner.
Guten Tag Maria. Du trittst gerade in der Öffentlichkeit in Erscheinung als Veranstalterin der Dirk Bernemann Lesung in der Villa am 3. Oktober. War die Wahl des Datums Zufall oder müssen wir uns jetzt Gedanken über Dirk’s Performance machen? Wird er in schwarzrotgold gepackt und muss die Hymne grölen?
Interessante Vorstellung, aber ich glaube, dafür müsste ich dem Dirk schon etwas mehr Gage geben! Dennoch war das Datum kein Zufall. Die Lesung bildet den Auftakt zum diesjährigen Schwarzlicht-Festival, das am 3. und 4. Oktober im Villakeller stattfindet. Dort werden sich auch Urgesteine der Schwarzen Szene wie The Invincible Spirit oder Absolut Body Control die Klinke in die Hand geben.
Wie kam es denn dazu, dass Du jetzt unseren Dirk in die Villa holst?
Ich mache ja seit diesem Jahr beim Schwarzlicht Festival als Veranstalterin mit. Mein lieber Freund Daniel John hat mich mit ins Boot geholt, um ihm da etwas unter die Arme zu greifen. Und ich wollte, dass es dabei nicht mehr nur um gute Musik, sondern auch um gute Literatur geht! Dirk Bernemanns Arbeit ist ein schonungsloser Spiegel der Zeit. Seine Sachen sind bei mir immer irgendwie im Kopf hängengeblieben. Zudem hat er beim Publikum des Festivals bereits viele Fans! Da habe ich ihn einfach mal auf Facebook angeschrieben und gefragt, ob er das machen würde, und wir sind uns ziemlich schnell einig geworden.
Ich hörte etwas munkeln von “Der Dirk wagt sich musikalisch vors Volk”. Ist da was dran? Oder ist das wieder nur so eine Ente wie damals, als es hieß, der Dirk bekommt den Literatur-Nobel-Preis?
Dirk hat mir im Vorfeld erzählt, dass er auch Musik macht, mit Synthesizern irgendwo in einem Kreuzberger Kämmerchen. Da Syth-Musik im Mittelpunkt der Bandauswahl des Festivals steht, passt das sehr gut zusammen. So kamen wir überein, dass er seine Lesung selbst musikalisch begleitet. Falls er sich traut, hat er gesagt! Aber ich bin da ganz optimistisch.
Für mich warst Du bis jetzt immer eher im Modelbereich tätig. Ändert sich da jetzt etwas, wo Du Dich doch auf dem Weg in eine Literaturbookinggeschichte begibst? Ich meine, diese Stadt braucht glaube ich dringend notwendigerweise gute Literaturagenturen … Hast Du da Ambitionen?
Du machst mich ganz verlegen, das mit dem Modeln ist wirklich nur ein Hobby. Ich habe ja einen Master in Kulturmanagement und mische schon seit einigen Jahre bei verschiedenen “schwarzen” Veranstaltungen in Leipzig mit. Ich muss Dich aber enttäuschen, lieber Volly, mich zieht es mehr in die Musik- als in die Literaturbranche. Dafür habe ich einfach am meisten Leidenschaft zu geben.
Auf Deiner Facebookseite steht, dass Du auch für die Gothic-Pogo-Party arbeitest. Gibt es da auch Neues zu vermelden??? Erzähl mal bitte, wie da der Stand der Dinge ist …
Fest steht, dass die Party und auch das Festival nicht mehr in der Alten Damenhandschuhfabrik stattfinden werden. Am 31. Oktober machen wir aber eine Halloween-Gothic Pogo Party in der Halle 5 in Connewitz. Wohin es uns nächstes Jahr mit der Party verschlägt, ist aber noch geheim …
Ich wünsche Dir jedenfalls ein volles Haus am Freitag, den 03. Oktober – und grüß den Dirk von mir.
Vielen Dank Volly, und wird gemacht!
www.villakeller.de/programm
Zum Schwarzlicht-Festival bei Facebook
www.facebook.com/events/170662386467923/
Zur Webseite von Dirk Bernemann
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