Bunt, Kunterbunt. Es lebt sich gut auf dem Regenbogen. Meine Name ist Oscar Metzger. Ich bin Kunstpädagoge, vor allem aber Künstler. Wenn man Joseph Beuys Glauben schenkt, so ist jeder Mensch ein Künstler. Wenn es nun wirklich so ist, und ich stelle Ihnen diese Entscheidung frei, so bin ich ein spezieller Künstler.
Das Wort Künstler klingt mittlerweile recht abgedroschen, aufgesetzt und plastisch. Ich bin kein Freund dieser Bezeichnung. Warum? Weil ein Künstler nicht gleich ein Künstler ist. Man muss authentisch sein, eins mit der Farbe und vor allem man selbst. Die Kunst zu leben und zu fühlen ist das entscheidende Argument. Doch das reicht noch nicht aus. Ich möchte im kreativen Prozess unabhängig sein, nicht autonom beziehungsweise unsichtbar, jedoch frei.
Der Weg ist das Ziel, der Stift der Akteur, die Tinte ist der Fluss der Kreativität. Irgendwie spielt alles eine Rolle und irgendwie ist alles doch irrelevant. Insbesondere dann, wenn man selbst nicht frei, nicht bereit und auch nicht aufnahmefähig ist. Für alle Sachen, die es zu kaufen gibt, gibt es die MasterCard. Für alle bunten Blaupausen die Muse.
Nachts setzt sie mir Ideen in den Kopf, die mich am nächsten Tag völlig übermüdet in den Mittagsstunden aufwachen lassen. Die Malerei ist für mich kein banales Darstellen von Gefühlen, denn wer versucht Gefühle geplant darzustellen, vergisst sie einfach zu fühlen. Vielmehr passieren die Dinge unbewusst. Und doch gewollt, wenn ein Gedanke den Weg durch die Nervenbahnen bis auf die Leinwand bestreitet.
Die Designarbeiten basieren immer erst einmal auf einem wilden Skizzieren auf unzähligen weißen Blättern. Nur so ist es meiner Meinung nach möglich, eine Idee richtig auszugestalten. Und hier ist der große Unterscheid beider Bereich. Design kalkuliere ich, die Malerei lass ich geschehen. Es sollen keine Grenzen geschaffen werden, es sollte keine Zeit eingehalten werden müssen. Und ein “schön” und “hässlich” kann es nie geben. “Zufriedenheit braucht keine Perfektion.” Und auch wenn es schwer ist zu glauben, dass es stimmt, es stimmt, also glaubt es.
Als aktiver Dozent im Eduventis e.V. bietet sich mir die Möglichkeit, mit Kindern kreativ zu sein. Nicht auf der Ebene der Kunsttheorien, nicht mit der Beeinflussung des Lehrplans, sondern einzig mit der Faszination an Kunst. Sie bietet so viele hilfreiche Erkenntnisse, dass die Kunst weitaus wichtiger sein sollte, als die Gesellschaft ihr eingesteht. Die Reflexionen, die durch die kreative Arbeit entstehen, sind kleinste Gedanken, die die Welt besser und liebevoller machen. Also lasst den Malenden, Singenden, Schreibenden und allen Anderen fantasievollen Wesen den Platz, zu sein, wer sie sind. Farbtupfer auf der Straße.
Sie haben Wünsche, Ideen oder Vorhaben für 2014, die Sie gern ausführlicher beschreiben möchten? Oder vielleicht gar eine kreative Vision, was sich in Leipzig ändern könnte, wenn es denn nur gewollt wäre? Schreiben Sie uns Ihre Träume zum Jahreswechsel an redaktion@l-iz.de.
Die schönsten “Leipziger Träumereien” werden in den kommenden Tagen hier auf L-IZ.de von heute bis Januar zum Jahresstart 2014 veröffentlicht. Wir freuen uns auf alle Wünsche, Träume und Ideen – in der Länge der Beiträge gibt es kein Limit. Senden Sie gern auch Fotos, Impressionen oder andere Bildeindrücke mit. Ein Foto von einem selbst ist ausdrücklich nicht zwingend nötig.
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