Am Sonntag, 8. September, ist wieder einmal "Tag des offenen Denkmals". Nicht zu verwechseln mit dem Tag der Industriekultur, bei dem in der vergangenen Woche mehrere alte Leipziger Industriedenkmale zu bewundern waren. Der "Tag des offenen Denkmals" hat schon Tradition und jährt sich am Sonntag zum 21. Mal. In Leipzig beteiligen sich allein 72 Gastgeber mit Angeboten. Darunter gibt es auch einige Novitäten.

So bietet Dölitz am Sonntag zum Beispiel erstmals einen “Spaziergang mit Schlossherrin Johanna von Winckler”.

Schlossherrin Johanna von Winckler alias Urte Grauwinkel lädt im September und Oktober zu Spaziergängen durch das Dölitz des Jahres 1813 ein. Die Führungen stehen dabei unter drei verschiedenen Themen. Der erste Rundgang beginnt am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 8. September, um 10 Uhr. Treff ist am Torhaus in Dölitz.

“Johanna von Winckler ist im Jahre 1813 die Schlossherrin des Rittergutes Dölitz”, erzählt Urte Grauwinkel, die sich in den letzten Monaten durch intensive Recherchen in historischer Literatur, in Archiven und Bibliotheken auf ihre Rolle vorbereitet hat. “Johanna ist damals 34 Jahre jung, lebt seit 1810 mit ihrem Mann Johann Ernst von Winckler im Schloss und hat gerade ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Die junge Mutter kümmert sich um die Wirtschaft auf dem weitläufigen Gut Dölitz, zu dem auch die Dölitzer Wassermühle, die Schmiede und ein Gasthof gehören.” Aus Sicht der Schlossherrin schildert die Dölitzerin Urte Grauwinkel das Leben im Jahr 1813, gibt Einblicke in den Alltag, erzählt von der damaligen Kunst und Kultur sowie von den Menschen, die hier lebten oder das Dorf besuchten.

Unterstützt vom Bürgerverein Dölitz sind mehrere Führungen mit Johanna von Winckler geplant. In der ersten zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013 erzählt die Schlossherrin über die Zeit im September 1813 in Dölitz, über die zunehmenden Transporte verwundeter Soldaten durch das Dorf in Richtung Leipzig. “Die Zuhörer erfahren unter anderem, wie das Dorf damals kurz vor der großen Völkerschlacht ausgesehen hat und welche Gebäude aus dieser Zeit noch heute erhalten geblieben sind”, so Urte Grauwinkel.

Diese Führung wird am 18. September, 18 Uhr, zum Dölitzer Rundgang wiederholt.
Die zweite Themen-Führung am Freitag, 18. Oktober 2013, um 18 Uhr hat die Kämpfe in und um Dölitz während der Völkerschlacht zum Thema. Während der Völkerschlacht war das Gut Dölitz heftig umkämpft. Treff ist auch hier am Torhaus Dölitz.

Bereits einen Tag später, am Sonnabend, 19. Oktober 2013 kann man sich mit Kindern und ganz in Familie zusammen mit Johanna von Winckler auf Spurensuche zur Völkerschlacht begeben. Diese Führungen finden um 12 Uhr, 14 Uhr sowie 16 Uhr statt und sind eingebettet in den Thementag “Kinder während der Völkerschlacht – Schule, Spiele und Sehenswertes für Kinder und Erwachsene zum Mitmachen und Eintauchen in die Welt von 1813”, der vom Bürgerverein Dölitz gemeinsam mit dem Grün-Alternativen Zentrum Leipzig e.V. auf dem Gelände der Dölitzer Wassermühle organisiert wird. Die Führungen beginnen an diesem Tag auf dem Mühlenhof.

Die geplanten Spaziergänge durch Dölitz 1813 mit Schlossherrin Johanna von Winckler

Sonntag, 8. September, 10 Uhr und Mittwoch, 18. September, 18 Uhr: “September 1813 in Dölitz”, Treff Torhaus Dölitz
Freitag, 18. Oktober, 18 Uhr: “Dölitz während der Völkerschlacht 1813”, Treff Torhaus Dölitz

Samstag, 19. Oktober, 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr: “Spurensuche zur Völkerschlacht – Führungen für Familien durch das historische Dölitz”, Treff Dölitzer Wassermühle

Samstag, 19. Oktober, 11 bis 17 Uhr: “Kinder während der Völkerschlacht – Schule, Spiele und Sehenswertes für Kinder und Erwachsene zum Mitmachen”, Eintritt frei, Dölitzer Wassermühle, Vollhardtstr. 16, 04279 Leipzig, Straßenbahnlinie 11, Haltestelle Friederikenstraße

Altes Rathaus und Völkerschlachtdenkmal

Aus Anlass des “Tages des offenen Denkmals” bietet das Stadtgeschichtliche Museum Führungen zum diesjährigen Motto “Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?” im Alten Rathaus und Völkerschlachtdenkmal an. Über eine Veröffentlichung der entsprechenden Mitteilung dieser Mail würden wir uns freuen.

Der Besuch des Alten Rathauses führt hinab in den wahrlich unbequemsten Bereich des Museums. Unter dem Titel “In diesem Orte bin ich was rechts gequälet worden” lernen die Gäste die historischen Gefängniszellen kennen. Die unterirdischen Gewölbe mit Folter- und Strafinstrumenten sowie käfigartigen Zellen sind Zeugen der grausamen Rechtspflege in den vergangenen Jahrhunderten.

Die Führung wird jeweils um 10 Uhr, 10:30 Uhr und 11 Uhr angeboten.

Mit dem Ende der Sanierungsarbeiten pünktlich zum Jubiläum der Völkerschlacht und seines Denkmals wird ein nunmehr über 10 Jahre andauernder Bauprozess abgeschlossen sein. In einer Führung um 11 Uhr erfahren die Besucher, in welchem Zustand sich das Völkerschlachtdenkmal zu Beginn dieser umfassenden Maßnahmen befand. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, das Gelände eigenständig zu erkunden und das Panorama der Stadt von der Plattform zu genießen.

Der Eintritt in beiden Einrichtungen ist frei.
Villa Hasenholz

Der “Förderverein der Leipziger Denkmalstiftung e.V.” und die “Leipziger Denkmalstiftung” präsentieren sich und ihre Projekte am Sonntag, 8. September, von 10 bis 16 Uhr, beim Tag des offenen Denkmals in der Villa Hasenholz. Die Künstlerresidenz & Klub bietet Hausführungen an und der Biergarten ist bis 21 Uhr geöffnet.
Das historische Ensemble, bestehend aus einem Wohnhaus von 1873, dem nach 1893 angefügten “Großen Restaurationssaal nebst Kolonnaden” und den park-ähnlichen Grünflächen mit alten Streuobstwiesen, ist in großem Umfang im Bestand erhalten und auf der Liste der Kulturdenkmale der Stadt Leipzig verzeichnet. Seit 2009 wird es von der Pächterin Marion Salzmann behutsam zu Künstlerwohnungen, einem Ausflugslokal und Location für kulturelle Veranstaltungen entwickelt und damit weit-gehend auch wieder seiner historischen Nutzung zugeführt.

Es ist bereits die vierte Teilnahme der Denkmalstiftung am bundesweiten “Tag des offenen Denkmals”. Die Mitstreiter stellen das Aufgabengebiet der Denkmalstiftung, ihre Projekte, wie die Villa Hasenholz und das Kontorhäuschen, und die Arbeitsgruppen vor, in denen sich jeder ehrenamtlich beteiligen kann, um den Erhalt von wertvoller und kulturhistorischer Bausubstanz in Leipzig zu vermitteln und zu erhalten.

Daneben werden um 10:30 Uhr, 12:30 Uhr und 14:30 Uhr Führungen durch das Gebäude und den rekonstruierten Kolonnaden kostenfrei angeboten. Auch außerhalb dieser Führungen ist eine Besichtigung möglich. Der Biergarten sorgt für das leibliche Wohl und ist für Sie bis 21 Uhr geöffnet. Man kann den Abend des “Tag des offenen Denkmals” auf der gemütlichen Streuobstwiese ausklingen lassen.

Das Objekt befindet sich Am Ritterschlösschen Ecke Gustav-Esche-Straße, gegenüber vom ehemaligen Bahnhof Leipzig-Leutzsch und direkt am Auenwald. Kostenlose und begrenzte Parkplätze sind an der Straßenecke vorhanden. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen Sie uns mit BUS 67 bis Haltestelle Leutzsch, Straßenbahnhof und BUS 80 bis Haltestelle Am Sportpark. Auch die Anreise mit dem Zug ist bis zum Bahnhof Leipzig Leutzsch (Georg-Schwarz-Straße) möglich.

Alle Anmeldungen zum Tag des offenen Denkmals:
http://tag-des-offenen-denkmals.de

Auf der Suchkarte einfach den Städtenamen Leipzig eingeben, und man bekommt Treffer angezeigt von A wie Abtnaundorfer Park (wo an diesem Wochenende auch das Abtnaundorfer Parkfest stattfindet) über Agra-Park, Alter Israelitischer Friedhof und Alter Johannisfriedhof bis zu W wie Wasserturm (bei Burghausen), Werk 2 und Westwerk.

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