Leicher-Epithaph in der Thomaskirche: Restaurierungsarbeiten wieder aufgenommen

Wie geplant, wurden am Dienstag, 16. April, die Restaurierungsarbeiten am Leicher-Epitaph in der Thomaskirche wieder aufgenommen. Die Arbeiten hatten im Oktober 2012 begonnen. Damals wurden beschädigte Figuren und Teile demontiert, die in den Wintermonaten in der Werkstatt des Bildhauers, Dirk Brüggemann, aufgearbeitet wurden.

Daniel Leicher, dem dieser Epitaph gewidmet ist, war zeitlebens ein hochgeachteter Bürger der Stadt. Im Dezember 1544 in Torgau geboren, kam er als Jurist nach Leipzig, wo seine Karriere begann. Er bekleidete das Amt des Assessors am kurfürstlichen Schöppenstuhl, wurde in den Stadtrat gewählt und war als Ratsbaumeister tätig. Einhergehend mit dieser Verantwortung hatte er das Amt des Aufsehers über die Thomaskirche inne. Er starb am 23. August 1612. Heute erinnert die Grabplatte in der Vierung der Thomaskirche an Daniel Leicher.
In Fachkreisen zählt es mit einer beachtlichen Größe von 4 Metern Höhe zu einem der Hauptwerke des Manierismus in Sachsen. Besonders auffällig ist die Vielfalt an verwendeten Materialien: schwarzer, weißer und gelber Marmor, Messinginschriften, Alabasterfiguren und ein im unteren Rahmen eingepasstes Ölbild des Verstorbenen auf Kupfer, das jedoch im 20. Jahrhundert verloren ging und im Zuge der Restaurierung wieder ergänzt wird.

Für die nun anstehende Reinigung greift Herr Brüggemann auf hochkonzentrierten Alkohol zurück. Da dies mit einer gewissen Geruchsbelästigung einhergeht, muss eine gute Durchlüftung der Thomaskirche gewährleistet sein. Aus diesem Grund können die Arbeiten erst jetzt begonnen werden. Für Besucher bleibt die Kirche weiterhin geöffnet. Bis zum Bachfest sollen die Reinigungsarbeiten und die Montage aller Teile abgeschlossen sein und das Werk in neuem Glanz erstrahlen.

An den entstehenden Kosten von rund 30.000 Euro beteiligt sich der Förderverein Thomaskirche-Bach 2000 e. V. mit einer Summe von 10.000 Euro. Weitere 10.000 Euro kommen aus dem Bundesfond zur Förderung kultureller Projekte in den neuen Bundesländern. Der Restbetrag müsste von der Kirchgemeinde St. Thomas finanziert werden, sofern sich keine weiteren Spender finden. Um die Kirchgemeinde zu entlasten und die Thomaskirche bei der Realisierung dieses kulturell hochwertigen und ehrgeizigen Projektes zu unterstützen, freut sich der Förderverein Thomaskirche-Bach 2000 e. V. über jede Spende.

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