Der Film „While the Green Grass Grows“ des kanadisch-schweizerischen Filmemachers Peter Mettler erhält die Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm beim DOK Leipzig. Am Sonntag wurde der mit 10 000 Euro dotierte Preis feierlich in der Schaubühne Lindenfelsverliehen. Auf dem zweiten Platz landet der armenische Film „Beauty and the Lawyer“.
Auch die Preise für den Deutschen Dokumentarfilmwettbewerb, Kurz-, sowie Animationsfilme wurden vergeben. Die Gewinner der Goldenen Taube im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm qualifizieren sich für die Nominierung der jährlich verliehenen Academy Awards, besser bekannt als „Oscars“, vorausgesetzt sie erfüllen deren Vorgaben.
Goldene Taube für „While the Green Grass Grows“
„Ein unberechenbarer Film, der das Publikum durch die Qualität seiner Beobachtung alltäglicher Ereignisse, Orte und Objekte in einem poetischen neuen Licht sehen lässt“, begründete die Jury ihre Auswahl.
In einer Art audiovisuellem Tagebuch nimmt Peter Mettler Abschied von seinen Eltern. Dabei fragt er nach der Bedeutung von Leben und Tod. Philosophisch und poetisch verbindet Mettler persönliche Gespräche mit spirituellen Texten, den Menschen mit der Natur.
Tiefgang, über „Das Leben ist im Fluss“ und „Geld ist nicht alles“ fehlt dem Film jedoch. Pathetisch und mit schönen Bildern breitet Mettler Familiengeschichte und Gedanken über den Lebenszyklus vor uns aus.
Weitere Preise
- Silberne Taube Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm: „Beauty and the Lawyer“ von Hovhannes Ishkhanyan liefert einen utopischen, aber auch verzweifelten Blick auf Emanzipation und gesellschaftliche Verhältnisse aus marginalisierter Perspektive. Der Preis erhält 6 000 Euro. (Armenien, Frankreich 2023)
- Goldene Taube Kurzfilm: „An Asian Ghost Story“ von Bo Wang. Auf kreative Weise thematisiert der Film den Export über Hongkong von Echthaarperücken für wohlhabende US-Amerikaner*innen. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert. (Niederlande, Hongkong 2023)
- Silberne Taube Kurzfilm: „30 Kilometers per Second“ („30 kilometriä sekunnissa“) von Jani Peltonen verbindet die Geschichte der Erzählerin, der ein normiertes Bewusstsein ihres Körpers im Raum fehlt, mit gesellschaftlichen Verhältnissen und Geistern. Der Film erhält 1 500 Euro. (Finnland 2023)
- Goldene Taube Internationaler Wettbewerb Animationsfilm: „No Changes Haven Taken In Our Life“ („Hai nei yang“) von Xu Jingwei. Die Hoffnung auf ein gutes Leben in einer zerfallenden Welt. Mit 3000 Euro ist der Preis dotiert. (China 2023)
- Silberne Taube Internationaler Wettbewerb Animationsfilm: „Such Miracles Do Happen“ („Takie cuda się zdarzają“) von Barbara Rupik. Die Bewohner*innen eines Dorfes werden von ihren religiösen Figuren überwältigt. (Polen 2022)
- Goldene Taube Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm: „Einhundertvier“ von Jonathan Schörnig. Der Film porträtiert Seenotretter*innen auf dem Mittelmeer. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert.
- Goldene Taube Deutscher Kurzfilm: „getty abortions“ von Franzis Kabisch thematisiert den gesellschaftlichen Blick auf Abtreibungen seit dem 19. Jahrhundert. Der Preis ist mit 1 500 Euro dotiert. (Deutschland, Österreich 2023)
- Goldene Taube Publikumswettbewerb: „The Mother of All Lies“ („Kadib abyad“) von Asmae El Moudir versucht unsichtbare transgenerationale Traumata sichtbar zu machen. Der Film erhält 3 000 Euro. (Marokko, Ägypten, Saudi-Arabien, Katar 2023)
Zusätzlich wurden weitere Preise vom Mitteldeutschen Rundfunk, der DEFA-Förderpreis, dem Leipziger Ring und andere Organisationen vergeben. Die Auflistung prämierter Filme 2023 kann auf der DOK-Homepage eingesehen werden.
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