Im Rahmen der 9. Tage der Industriekultur Leipzig lädt die Schaubühne Lindenfels am Samstag, 11. September, ein zu einer Filmpremiere mit echtem Lokalbezug: „Das Erbe des Dr. Heine“ von Tilo Esche. Der Film wird in der Plagwitzer Markthalle gezeigt.
Carl Heine war gerade mal 23 Jahre alt, als ihm seine Mutter die Generalvollmacht für „Reichels Garten“ übertrug und ihn damit auf die wirtschaftliche Verwertung ihres beträchtlichen Grundbesitzes lenkte. Und die Lage des Areals war denkbar günstig, grenzte es doch unmittelbar an die Altstadt Leipzigs. Doch so weitläufig Reichels Garten auch war, bildete er für den ehrgeizigen Unternehmer lediglich die Ausgangsbasis für noch umfassendere Landerschließungsarbeiten, weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Der im Rahmen der 9. Tage der Industriekultur Leipzig gezeigte Film betrachtet das Wirken Carl Heines und die damit verbundene Entwicklung der Stadt Leipzig, besonders des Leipziger Westens. Er spannt einen Bogen von 1816, als sich Carl Heines Vater in Leipzig niederließ, bis heute.
Und damit zeigt er ja wie unterm Brennglas Leipzigs Entwicklung von einer Messe- und Handelsstadt zu einer modernen Industriestadt, wofür ja nichts so symptomatisch steht wie der Leipziger Westen mit dem Karl-Heine-Kanal und den vielen Industriedenkmälern, die an die Zeit erinnern, als Karl Heine hier den Ort schuf, an dem Leipzigs Industriegeschichte Fahrt aufnehmen konnte.
Sein Denkmal am Beginn der Karl-Heine-Straße zeigt ihn ja entsprechend auch als Pionier mit Hacke, bereit dazu, gleich mal das erste Stück Erde aufzuhacken, um einen Kanal bis nach Hamburg zu bauen. Auch wenn er seit der Neupositionierung des Denkmals in die falsche Richtung schaut. Früher stand er auf der anderen Seite der Straße und schaute entsprechend in die richtige Richtung: nach Plagwitz.
Ein Dokumentarfilm in Kooperation mit dem Sächsischen Wirtschaftsarchiv Leipzig e. V. und dem Industriekultur Leipzig e. V.
„Das Erbe des Dr. Heine“ (2021), eine Produktion der OVERLIGHT FILM hat im Sommerkino der Schaubühne Lindenfels an der Plagwitzer Markthalle (Markranstädter Str. 8) am Samstag, 11. September, Premiere. Filmstart ist 21 Uhr, ab 20 Uhr gibt es ein Gespräch mit dem Filmteam.
Eintritt: 7 Euro Einheitspreis / 10 Euro Solipreis
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