Am morgigen Mittwoch, 25. Januar, um 18 Uhr ist es so weit. Dann hat der Film „RSVP (Situations)“ von Thomas Taube im Museum der bildenden Künste Premiere. Just jener Film, dessen „Drehbuch“ seit Dezember in der Ausstellung der vier Marion-Ermer-Preisträger besichtigt werden kann. Eher ist es ja die Installation eines Reifeprozesses, mit der Taube zeigt, wie die Substanz seines Films entsteht. Der Film ist jetzt fertig.

Der Film- und Videokünstler Thomas Taube war Meisterschüler von Clemens von Wedemeyer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und ist einer der vier Träger des Marion Ermer Preises 2016. Er forciert in seinen aufwendig produzierten und inhaltlich komplexen Arbeiten häufig eine Auseinandersetzung mit dem Medium des Filmes – und damit unserer Sichtweise auf die Welt. Denn der Kamerablick verändert unsere Wahrnehmung. Dinge, die sonst im Vorbeigehen eher unwichtig wirken, bekommen auf einmal Präsenz und unser Gehirn fängt ganz von allein an, Zusammenhänge herzustellen und sich eine Geschichte zu denken.

In der 2-Kanal-Projektion „RSVP (Situations)“, die im Rahmen eines von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen geförderten Aufenthaltes in New York entstanden ist, thematisiert Thomas Taube die Bedingungen für die Erschaffung einer filmischen Wirklichkeit. Als Verkörperung von Künstler, Drehbuchautor und Regisseur kommentiert ein Schauspieler die Entstehung eines Filmprojektes in New York. Konzeptfindung, Handlung und Produktionsbedingungen werden dabei ebenso reflektiert wie die Stadt selbst als Bühne für die einzelnen Akteure.

Szene aus „RSVP (Situations)“. Copyright: Museum der bildenden Künste Leipzig
Szene aus „RSVP (Situations)“. Copyright: Museum der bildenden Künste Leipzig

Eine Art intermediales Making-of dieses Filmes präsentiert Thomas Taube als Rauminstallation in der Ausstellung „Marion Ermer Preis 2016“ (3. Dezember 2016 bis 19. Februar 2017). Überlegungen des Künstlers, aber auch Regieanweisungen und Kompositionsskizzen sowie Video- und Tonaufnahmen liefern einen tiefergehenden Einblick in den Entstehungsprozess des Filmes und offenbaren zugleich die vielschichtigen Facetten der Bildfindung im kreativen Schaffensprozess.

Der knapp 13 Minuten lange Film „RSVP (Situations)“ wird am Mittwoch, 25. Januar, ab 18 Uhr im Beisein des Künstlers uraufgeführt und ist dann bis zum Ausstellungsende am 19. Februar 2017 während der Öffnungszeiten in der Marion-Ermer-Preisträgeraustellung im Museum der bildenden Künste zu sehen.

In eigener Sache: Lokaler Journalismus in Leipzig sucht Unterstützer

https://www.l-iz.de/bildung/medien/2017/01/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108

 

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar