Was hat sich Produzent Jerry Bruckheimer ("Fluch der Karibik") bloß gedacht, als er dieses Drehbuch zum Dreh freigab? Mit "Erlöse uns von dem Bösen" erwartet das Publikum ein kruder Mix aus zeitlosen Thriller- und Grusel-Klassikern wie "Sieben", "Der Exorzist" und "Paranormal Activity".

Regisseur Scott Derrickson fiel zuletzt mit dem Horror-Streifen “Sinister” positiv auf. Sein neuer Film befasst sich ebenfalls mit übernatürlichen Phänomenen. Der New Yorker Polizist Ralpf Sarchie (Eric Bana) ermittelt in einer Serie von verstörenden Verbrechen. Dabei verbündet sich der Cop, dem der Job wichtiger als die Familie ist, mit dem Exorzisten Mendoza (Edgar Ramirez).

Begreift Derrickson den Plot zunächst als kriminalistisches Schauermärchen im Stile des Neon-noir, wendet sich der Regisseur mit fortschreitendem Handlungsverlauf zunehmend den Stilmitteln des modernen Horrorkinos zu. Der Zuschauer darf sich ekeln, wird mit einigen Nahkampf-Einlagen unterhalten und könnte den Saal schon vor dem Finale verlassen. Der Exorzismus, den Mendoza am Oberschurken vollzieht, bedient nahezu alle visuellen Klischees, die das Genre in den letzten vier Jahrzehnten produziert hat.

Insgesamt wirkt der Film viel zu sehr überladen. Übersinnliche Phänomene treffen auf Dämonen, ein innerlich zerrütteter Cop auf einen zwielichtigen Priester, Horrorfilm auf Neo-noir, dazu eine allzu auffällig platzierte Tiersymbolik. Derrickson gelingt immerhin, die düstere Atmosphäre des Plots zwei Stunden lang am Leben zu erhalten. Hauptdarsteller Eric Bana gelingt leider nicht das Kuntstück, die Schwächen des Films im Alleingang zu kompensieren.

USA 2014, R: Scott Derrickson, D: Eric Bana, Édgar Ramírez, Olivia Munn, 118 Min, FSK 16.

Filmstart ist der 4. September, zu sehen im CineStar, Cineplex und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.erloeseunsvondemboesen.de

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