Wie weit darf Wissenschaft gehen? Das SciFi-Drama "Trascendence" ist um eine Antwort bemüht, wartet vor allem aber mit Logikbrüchen und teils gelangweilten Weltstars auf. Will Caster (Johnny Depp) ist führender Forscher auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Zusammen mit Frau Evelyn (Rebecca Hall) steht der Wissenschaftler kurz davor, ein Elektronengehirn zu erschaffen, das über menschliche Emotionen verfügt.

Technikfeindliche Extremisten wollen den Superrechner um jeden Preis verhindern und verüben ein Attentat auf Caster.

Ihr Pech: Erst durch seine tödliche Verletzung ist der Forscher in der Lage, das Experiment mit Hilfe von Evelyn und seines Partners Max Waters (Paul Bettany) zu vollenden. Gemeinsam erschaffen sie ein hochintelligentes Wesen, das sich bald seiner neuen Macht bewusst wird.
Darf der Mensch mittels der Schöpfung neuer elektronischer Supergehirne Gott spielen? Eine spannende philosophische Frage. Regisseur Will Pfister unternimmt den unbeholfenen Versuch, ihr in einem kruden Mix aus Cyber-Romanze, Terror-Thriller und Kriegsmovie auf den Grund zu gehen. Die Antwort ist dem christlichen amerikanischen Publikum wie auf den Leib geschnitten: Nein, darf der Mensch nicht. Pfister zitiert nicht direkt die Bibel, aber die Anspielung auf drittes und viertes Gebot sind nicht zu übersehen.

Die Story taugt bei all ihrer Absurdität dennoch zu gutem Entertainment-Kino, wären da nicht die mannigfaltigen Logik-Brüche, die sich in kleinen Details des Plots manifestieren. Die Brüche in der Filmphantasie vermag auch das hochkarätige Ensemble – neben Depp, Hall und Bettany sind Cillian Murphy und Morgan Freeman zu sehen – nicht wett machen. Die Stars wirken, als ob sie gelangweilt ihren gut dotierten Jobs nachgingen. Von Spielfreude keine Spur. Schade ums Budget.

USA 2014, R: Wally Pfister, D: Johnny Depp, Morgan Freeman, Rebecca Hall, 120 Min., FSK 12.

Filmstart ist der 24. April, zu sehen im CineStar, Cineplex, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.transcendence-derfilm.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar