Sie mögen Boxklassiker aus den Siebziger und Achtzigern, zum Beispiel "Rocky" oder "Wie ein wilder Stier"? Die Hauptdarsteller sind inzwischen in die Jahre gekommen. Für Hollywood kein Grund, Robert de Niro und Sylvester Stallone nicht in den Ring zu schicken. Das Resultat: Ein Comedy-Spaß mit reichlich Tiefschlägen unter die Gürtellinie.
Das Setting klingt skurril. Dreißig Jahre nach ihrem legendären Aufeinandertreffen sollen die Box-Legenden Billy McDonnen (de Niro) und Henry Sharp (Stallone) abermals gegeneinander kämpfen. Jeder konnte in der Vergangenheit einmal gegen den anderen gewinnen. Doch 1983, am Vorabend des entscheidenden dritten Fights, trat Sharp überraschend vom Boxsport zurück.
Drei Jahrzehnte später unterbreitet Box-Promoter Dante Slate Jr. (Kevin Hart) den beiden eine Offerte, die sie nicht ausschlagen können. Ein Webvideo, in dem sich die Männer an die Gurgel gehen, macht aus dem Provinzkampf ein nationales Sportevent. Aber werden die Boxer die harte Vorbereitung auf den “Grudgement Day” (dt. Eifersuchtstag) körperlich überstehen?
Man stelle sich vor, Mike Tyson und Evander Holyfield würden ihre legendäre Kampfserie, Ende der Neunziger ein weltweit beachtetes Ereignis, heute fortsetzen. Undenkbar. Peter Segal (“Get smart”, “Spiel ohne Regeln”) macht aus dem aberwitzigen Rahmen eine spritzige Komödie.
Der Humor ist betont flach, geht bisweilen tief unter die Gürtellinie, verleitet die beiden Protagonisten jedoch zu Bestleistungen. Dass Robert de Niro, seines Zeichens ein brillanter Chatakterdarsteller, Komödien beherrscht, ist seit “Meine Braut, ihr Vater und ich” bekannt. Wortwitz und Situationskomik sind sein Metier.
Sylvester Stallone schlägt sich trotz mangelnder schauspielerischer Exzellenz halbwegs ordentlich, lässt sich vom Altmeister aber leichtfüßig an die Wand spielen. Blendend dagegen Kevin Hart als gieriger Promoter. Lachsalven sind bei den Auftritten des Comedian vorprogrammiert.
Unter’m Strich bietet “Zwei vom alten Schlag” zwei Stunden lang grundsolide Popcorn-Comedy. Wer auf US-Sitcoms steht, könnte an dem Film Gefallen finden.
Amüsanter Cameo: In der Schlussszene sitzen Tyson und Holyfield, beide spielen sich selbst, in Slates Büro. Der Promoter wünscht sich ein Comeback. Die einhellige Meinung der Box-Legenden: “Niemals!” Gut so.
USA 2013, R: Peter Segal, D: Sylvester Stallone. Robert De Niro, Kim Basinger, 113 Min, FSK 12.
Filmstart ist der 9. Januar, zu sehen im Cineplex, CineStar, Regina Palast und UCI Nova Eventis.
Die Seite zum Film:
wwws.warnerbros.de/grudgematch
Keine Kommentare bisher