Warum US-Studios gute ausländische Filme neu verfilmen, wird wohl das Geheimnis der Studiobosse bleiben. Es mag sinnvoll sein einen Film neu aufzulegen, wenn er dadurch an Tiefe und Brillianz gewinnt. Völlig sinnlos ist es dagegen, ihn eins zu eins zu übernehmen. So geschehen mit "LOL", einer französischen Komödie aus dem Jahr 2008, in der Sophie Marceau mit den Eskapaden ihrer halbwüchsigen Tochter zu leben lernt.
Vier Jahre später kam der Film erneut in die Kinos, nur dass Demi Moore und Popsternchen Miley Cyrus die Hauptrollen spielten. Die Filmeinstellungen und Dialoge waren zwar fast identisch, dennoch reichte die Kopie nicht im geringsten an die Leichtigkeit des Originals heran.
Nun beschert die amerikanische Filmindustrie den Kinogängern eine weitere leere Filmkopie: Bei “Der Lieferheld – unverhofft kommt oft” handelt es sich damit um das Remake des kanadischen Erfolgsfilms “Starbuck”. Die Geschichte: David Wozniak ist ein Tagedieb. Er arbeitet in der Metzgerei seines Vaters und hat immer schon Geldprobleme. Früher ließen sich diese noch mit kleinen Summen beheben. Und so hat David von Jugend an Samenspenden gegeben. Nun, zwanzig Jahre später, erreicht ihn die Meldung, dass die Samenbank Fehler gemacht und seine Samen über fünfhundert Mal verwendet hat. David ist mit einem Schlag Vater von über fünfhundert Kindern. Und diese stellen sein Leben auf den Kopf.
“Der Lieferheld” spielt die Story nach, nur eben nicht in Kanada, sondern in New York. Und anstatt mit relativ unbekannten Schauspielern, mit Blödel-Darsteller Vince Vaughn und Coby Smulders – besser bekannt als Robin aus “How I Met Your Mother”. Vor allem Vaughn ist zwar bemüht es Patrick Huard, dem Starbuck-Hauptdarsteller, gleich zu tun. An dessen schauspielerische Leistung, welche dem Film seine Unterhaltsamkeit schenkt, reicht Vaughn jedoch nicht heran. “Der Lieferheld” bleibt weit hinter der Vorlage zurück, was beweist, dass es eben nicht reicht, einen Erfolgsfilm einfach nochmal zu drehen.
“Der Lieferheld” ist eine dieser Neuverfilmungen, von denen man nur hoffen kann, dass sie sich nicht zu einem Trend auswachsen. Jedem Kinogänger sei hier empfohlen, sich das Eintrittsgeld für das Kino zu sparen und sich lieber mit einer Kopie von “Starbuck” auf das heimische Sofa zurückzuziehen.
USA 2013, R: Ken Scott, D: Vince Vaughn, Chris Pratt, Cobie Smulders, 103 Min, FSK 0.
Filmstart ist der 5. Dezember, zu sehen im CineStar, Cineplex und UCI Nova Eventis.
Die Seite zum Film:
www.constantin-film.de/kino/der-lieferheld-unverhofft-kommt-oft
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