19 Jahre nach "Leon - Der Profi" hat sich Luc Besson (54) wieder der organisierten Kriminalität angenommen. Seine Komödie "Malavita" dreht sich um eine New Yorker Mafia-Familie, die wider Willen in die Normandie auswandern muss. Trotz netter Zitate nur mittelprächtiges Genre-Kino.

Einst war Giovanni Marzoni (Robert DeNiro) ein Kopf der New Yorker Mafia-Szene. Weil er eine Reihe konkurrierender Gangster auffliegen ließ, trachten ihm seine ehemaligen Geschäftspartner nach dem Leben. Deswegen wird seine Familie im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms in die Normandie umgesiedelt. Obwohl der kauzige FBI-Agent Stansfield (Tommy Lee Jones) die Aufsicht übernimmt, driftet die Familie in alte Gewohnheiten ab. Kein Wunder, dass eines Tages die New Yorker Mafia auf die schrägen Amis aufmerksam wird.

Trotz Starbesetzung, neben DeNiro und Jones ist Michelle Pfeiffer als gealterte Mafia-Braut zu sehen, landet Besson nach dem Biopic “The Lady” (2011) erneut keinen großen Wurf. Zwar sorgt der Franzose mit Situationskomik und etwas Wortwitz für den einen oder anderen Lacher. Insgesamt bleibt der Film für eine Komödie aber hinter seinen Ansprüchen zurück.
In den neunziger Jahren war Besson ein Garant für großes europäisches Erzählkino. Heute greift der Franzose leichtfertig auf Plattitüden zurück. Seine Schauspieler spielen Typen, keine durchdachten Figuren. Die diversen Anspielungen auf Martin Scorseses Mafia-Klassiker sind zwar unter Genre-Fans gern gesehen. Doch in Ermangelung einer sozialkritischen Perspektive befriedigt Besson lediglich die Erwartungen der Unterhaltungsindustrie, nicht aber die seiner Fans.

USA/F 2013, R: Luc Besson, R: Robert De Niro, Michelle Pfeiffer, Tommy Lee Jones, Dianna Agron, John D’Leo, 100 Min, FSK 16.

Filmstart ist der 21. November, zu sehen im Cineplex, CineStar, Regina Palast und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.malavita-thefamily.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar